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Rezension zu
Der Meister und Margarita. Vollständig neu übersetzt von Alexandra Berlina

Der Meister und Margerita

Von: Erdhaftig schmökert
11.10.2020

1940 vollendet, im Moskau der 1920-er Jahre spielend, an „Faust“ und „Die Brüder Karamasow“ erinnernd: Ein ungewöhnlicher Schreibstil, in den ich hineinfinden musste und sehr reich an Witz, Satire und Grotesken. Bulgakow führt die damalige Zeit in Russland nach dem Ersten Weltkrieg ad absurdum und den sogenannten „neuen Menschen“ des Sozialismus vor. Wer keine Privilegien hat, der denunziert. So kommt er an eine begehrte Wohnung oder gar ein Auto oder, falls eins von beiden schon da sein sollte, an andere Begehrlichkeiten. Moskau ist der Dreh- und Angelpunkt. Der Teufel heißt hier Voland statt Mephisto und er hat Mitarbeitende. Das teuflische Team stellt Heuchelei, Lügerei, Bestechlichkeit, Gier und Doppelmoral vor den Pranger. Dabei erinnern manche Verse an Goethes Faust und Bulgakow skizzierte eine wunderbar satanische Hommage an den Herrn Geheimrat. Gespenstische Literatur. Wie eine „schwere, gelbbäuchige Gewitterwolke, an deren Rändern Blitze zucken“ kommt Voland als Rächer über Moskau. Der Stil – nicht einfach. In Goethes Faust findet man leicht und ergötzt sich. Bulgakow nimmt auch die Bibel aufs Korn, Jesus und Pilatus unter anderem, hat einen sehr schrillen Stil. Ist man erst Mal drin in der Geschichte, noch dazu, wenn man sich in den Stil einliest, dann ist es höchst ergötzlich. Lesenswert.

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