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Rezension zu
Die F*ck-it-Liste

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Beklemmende Zukunftsvision

Von: Denise
10.10.2020

Frank Brill hat Krebs im Endstadium. Und er lebt in einem Amerika, das von Ivanka Trump regiert wird. Ihr alter Herr zieht im Hintergrund immer noch die Fäden. Für Frank ist dies Nebensache, denn er sinnt auf Rache. Rache auf die Menschen, die sein Leben zerstört haben. "Die Fuck-it-Liste" von John Niven ist eine Mischung aus düsterer Zukunftsvision und Rachetrip. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, in eine viel zu reale Version der Zukunft blicken zu dürfen. Und das löste bei mir Beklemmung und Angst aus. John Niven erzählt sarkastisch und rotzig. Egal, ob er den rassistischen Cop oder den Krebskranken zu Wort kommen lässt, seine Figuren sprechen unverblümt und manches Mal hart an der Grenze dessen, was ich selbst als okay betrachte. Die Story selbst ist gut erzählt, beinhaltet jedoch ein paar Längen. Der Autor will ein Gefühl von Beklemmung vermitteln und gleichzeitig schildern, warum seine Hauptfigur auf einem grausamen Rachefeldzug ist. Gerade zweiteres gelingt ihm nicht immer und nicht durchgehend. Ich habe Frank Brill gern begleitet, weil ich verstand, was ihn antrieb und warum ihm alles egal ist. Jedoch fehlte mir in einigen Situationen der Zugang zu ihm. Er war zu sehr Lonesome Rider. Insgesamt ist der Roman lesenswert und Niven legt seinen Finger in die Wunden, die sich bereits jetzt in den USA auftun. Ich hoffe sehr, dass sein Blick in die Zukunft nur ein Blick bleibt und nicht zur Realität wird.

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