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Rezension zu
Villa Conrad

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tief ergreifend - Liebe und Krieg in Zeiten des Nationalsozialismus

Von: Zeilenweiten
22.09.2020

Mit diesem Buch habe ich ein tolles Leseerlebnis genossen, welches in der Zeit des Nationalsozialismus spielt. Mag man jetzt denken, es geht wieder primär um die jüdische Gesellschaft, wird man hier erstaunt sein, denn es geht um das Leben der Sinti und Roma in den Goldenen Zwanzigern. Und genau dies macht dieses Buch so besonders, denn man liest sehr wenig über das Schicksal dieser Menschen. Nora Elias hat dies eingefangen und eine berührende Geschichte geschrieben, welche mich immer wieder verzauberte und tief berührte. Das Buch ist in 5 Abschnitte eingeteilt, wodurch man in jede wichtige Zeitepoche eintauchen und die Entwicklung der Protagonisten mitverfolgen konnte. Es gab prägende und erschütternde Lebensabschnitte, beginnend 1929, über die Weltwirtschaftskrise bis hin zum Krieg 1945. Man erfährt viel über die schleichende Aufstellung der Nazis, über deren Gedankengänge – dem für und wider der Sympathisanten und über den Börsencrash, der viele kalt erwischte. Da das Buch 17 Jahre umfasst, werden dadurch auch einige Monate übersprungen. Es wird hauptsächlich auf das Wesentliche reduziert und dennoch kommt es mal zur Informationsflut und zu Längen, wo nicht viel passiert. Im Fokus steht die Personengruppe Sinti und Roma, über die der Leser viele Informationen erhält. Des Weiteren wird der Wandel vom Leben vor der dem Krieg und die Kriegsepoche bildgewaltig beschrieben, und der Leser wird förmlich hineingezogen ins Geschehen. Der Schreibstil ist flüssig, der Zeit angepasst und wirkt dennoch auch modern. Es wird aus verschiedenen Sichten der Hauptprotagonisten geschrieben um einen umfangreichen Eindruck zu bekommen. Da es auch einige wichtige Antagonisten gibt, befindet sich am Anfang des Buches ein Glossar, welches im Laufe des Lesens wirklich hilfreich wurde. Sophia und ihrer Familie sind mir sehr ans Herz gewachsen und auch ihre Freunde und Bekannte haben mich nicht kaltgelassen. Sie fügen sich in das Geschehen ein, lassen tief blicken und runden alles ab. Für mich passte es und hätte dennoch gerne einen Epilog gesehen, denn diese Geschichte hat dafür definitiv Potenzial.

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