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Rezension zu
Sturmvogel

Conn Iggulden - Sturmvogel: Die Rosenkriege 1

Von: Mandy Matz
14.05.2015

Als Fan des Mittelalters und historischer Romane und treuer Anhängerin des Hauses of Lancaster kam ich an diesem Buch natürlich nicht vorbei. Vom lockenden güldenen Glanz ganz zu schweigen. Nach den Romanen von Rebecca Gablé ist es allerdings schwierig, mich für andere Romane zu begeistern. Henry VI schlägt leider nicht nach seinem kriegerischen Vater Henry V. Um einen Krieg mit Frankreich zu vermeiden, wird er deswegen unter Aufgabe der Grafschaft Maine mit der französischen Adeligen Marguerite d'Anjou verheiratet. Es kommt zu Aufständen in Frankreich und England. Wegen seiner Schwäche und der anhaltenden Kinderlosigkeit bilden sich unter den Lords zwei Lager heraus, das ihm feindlich gesinnte unter der Führung des Duke of York, der sich erst als Ersatzerbe, später als Ersatzregent einsetzen lässt. Als erstes ist mir die gelungene Ausstattung aufgefallen. Das Buch besticht nicht nur durch sein schönes Cover – für mich ein echter Blickfang – sondern auch durch die farbige Karte und den farbigen Stammbaum im Innenteil. Leider ist schon der Stammbaum fehlerhaft oder zumindest irreführend. Weiterhin gibt es Stammbäume der Familien Lancaster, York und Neville, über die man leicht mal den Überblick verlieren kann, sowie ein Personenregister und einen Anhang mit historischen Fakten. Leider sind die historischen Personen nicht gesondert gekennzeichnet, der Anhang offenbart, dass sich Conn Iggulden sehr viele Freiheiten genommen hat, für einen historischen Roman meiner Meinung nach zu viele. Der Autor erzählt seine Geschichte sehr episodenhaft, wodurch ein roter Faden und ein Spannungsbogen leider fehlen. Einige Episoden – z.B. die Folter und Tötung eines Juden – sind zwar interessant, hängen ohne Einbettung in das Gesamtgeschehen aber ziemlich in der Luft. Außerdem sind die häufigen Episoden- und damit einhergehenden Ortswechsel zum Teil recht verwirrend. Hinzu kam die fehlende zeitliche Einordnung eines jeden Kapitels. Der Autor setzte Daten, Orte und Personen einfach als bekannt voraus, weswegen es mir oft schwerfiel, dem Fortgang der Handlung zu folgen bzw. die Ereignisse einzuordnen. Auch innerhalb eines Kapitels gab es zwischen den Episoden oft Zeitsprünge. Befand man sich in der einen Szene noch im Sommer, klagten die Figuren in der nächsten über Kälte und Schnee. Auch mit den mir eigentlich aus anderen Romanen bekannten Figuren kam ich durcheinander, da diese wegen der kurzen, häufig wechselnden Szenen kaum menschlich wurden, sondern hölzern blieben. Atmosphäre konnte so kaum aufkommen. Bezeichnenderweise begann das Buch direkt im ersten Satz mit einem Fehler. Das setzte sich leider über die ganzen 600 Seiten fort. Zwar ließ sich die Geschichte über weite Teile flüssig lesen, doch an manchen Stellen wirkte der Ausdruck holprig bis – ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll, kindlich, als hätte sich der Übersetzer zu sehr an der englischen Syntax orientiert. Insgesamt wirkte mir die Sprache zu modern. Ein ganz großer Störfaktor ist für mich immer die Anpassung der Namen ausländischer Figuren. Meistens werden die Namen komplett eingedeutscht, hier lag sogar eine Kombination vor: Die Vornamen waren englisch – Marguerite d'Anjou hieß Margaret von Anjou –, die Namenszusätze hingegen waren deutsch – aus Richard, Duke of York wurde so Richard, Duke von York. Warum macht man so was? Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, das Buch zu bewerten. Trotz der ganzen Schwachstellen habe ich es nämlich gern gelesen (wenn ich mich auch immer wieder mal aufgeregt habe dabei). Das lag aber wahrscheinlich vor allem daran, dass ich die Geschichte an sich eben interessant finde. Außerdem war ein anderer Blickwinkel vor allem auf die junge Marguerite ganz angenehm. Zudem füllt dieser erste Teil einer Trilogie die Lücke zwischen Die Hüter der Rose und Das Spiel der Könige von Rebecca Gablé. Da ich auf die Fortsetzung gespannt bin, vergebe ich 3 von 5 Sonnen ☼☼☼

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