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Rezension zu
Die Brillenmacherin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gelungener Historischer Roman!

Von: miss_lia48
18.09.2020

INHALT: England, 1387: Elias Rowe ist einer der wenigen Brillenmacher im Land. Er versteht sein Handwerk und arbeitet auch für den Ritter Thomas Latimer. Seine Frau Catherine wäre gerne sein Lehrling um noch mehr als die Holzrahmen für die Brillen herzustellen. Doch für Elias ist dies keine Arbeit für eine Frau. Eines Tages findet Catherine ihren geliebten Mann erstochen auf. Sie versteht es nicht: Warum nur musste er sterben? Catherine bleibt nichts anderes übrig, als die Arbeit ihres Mannes fortzuführen. Sie ahnt nicht, in welche Schwierigkeiten sie dadurch noch geraten wird… Doktor Hereford soll aus dem Gefängnis in Rom ausgebrochen sein. Genau wie John Wycliff wurde er von der katholischen Kirche zum Ketzer erklärt und ist ebenfalls dabei, die lateinische Bibel ins Englische zu übersetzen. Doch Wycliff hat dies das Leben gekostet. Und nun ist der Erzbischof Courtenay auch Hereford auf den Fersen, um zu verhindern, dass jeder gewöhnliche Bürger zukünftig die Bibel lesen kann. Gleichzeitig möchte der Geheimbund der Bedeckten Ritter alles Nötige dafür tun, um den Reformatoren Hereford zu schützen. Selbst wenn sie dafür in den Krieg gegen Courtenay ziehen müssen… MEINUNG: Für mich gibt es ja immer zwei Arten von Historischen Romanen. Die, die nur wenige historische Eckpunkte beinhalten und oft eher locker geschrieben sind. Und solche, die mit sehr vielen Fakten und Zahlen bespickt sind und auch mehr altertümliche Bezeichnungen haben. Bei „Die Brillenmacherin“ handelt es sich um die zweite und anspruchsvollere Variante, von der ich noch nicht all zu viele Bücher gelesen habe. Doch ich mag das manchmal ganz gerne, mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Am Anfang werden sehr viele Figuren eingeführt und ich musste mich erst einmal orientieren. Ein Personenregister wäre hier hilfreich gewesen. So habe ich etwas gebraucht, bis ich in der Geschichte angekommen war. Doch Titus Müller schaffte es dann, eine durchgehende Spannung aufzubauen, und oft konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Er schreibt recht atmosphärisch, sodass ich mir vieles gut vorstellen konnte. Besonders die Geschichte von Catherine hat es mir angetan. Sie hat es nicht einfach, als plötzlich ihr Mann ermordet wird. Mit ihr konnte ich sehr mitfiebern und habe sie gerne durch die Geschichte begleitet. Verschiedene Perspektiven ergeben nach und nach ein ganzes Bild der Situation. Thematisch hatte ich mir, dafür, dass es im Buchtitel steht, noch mehr über die Brillenherstellung erhofft. Die kurzen Beschreibungen über das Handwerk fand ich nämlich ganz interessant. Ansonsten stehen der Streit zwischen Reformatoren und der Kirche im Mittelpunkt der Handlung, sowie das Leben der Ritter auf und um die Burg herum – Letzteres entspricht weniger meinem Interessensgebiet, trotzdem war es ganz interessant da mal einen Einblick zu bekommen. Gegen Ende empfand ich eine Szene als etwas unrealistisch. Des Weiteren verrät der Klappentext des Buches eine Kleinigkeit zu viel, weshalb ich dazu rate, diesen nicht vor dem Buch zu lesen, dann bleibt es noch spannender! ;) FAZIT: Insgesamt ein gelungener und eher etwas anspruchsvoller Historischer Roman in dessen Mittelpunkt der Streit zwischen Reformatoren und Kirche sowie das Leben der Ritter steht. Wen diese Thematik interessiert, dem kann ich das Buch empfehlen. Das Handwerk der Brillenmacherin fand ich spannend, hätte aber gerne mehr darüber gelesen. So war es thematisch nicht hundertprozentig mein Buch, doch ich konnte mal über meinen Tellerrand hinausschauen, was ich nicht bereut habe. Mein Tipp: Den Klappentext nicht vorher lesen, er verrät eine Kleinigkeit zu viel! Für meine kleineren Kritikpunkte ziehe ich einen Stern ab und vergebe somit gute 4/5 Sterne!

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