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Rezension zu
Die Biene Maja und ihre Abenteuer

Die Biene Maja und ihre Abenteuer

Von: Sibawi
06.09.2020

Die kleine Honigbiene Maja kommt in der Bienenstadt im Schlosspark zur Welt und wird gleich von ihrer Lehrerin Kassandra in Empfang genommen. Im Bienenstock herrscht ein Gedränge und Geschiebe, denn es gab eine Revolution. Bereits jetzt zeigt sich Maja von ihrer wissbegierigen und sehr ungeduldigen Seite, was Kassandra recht argwöhnisch beäugt. Sie müsse noch viel lernen. Nach ihrem ersten Flug verlässt Maja jedoch die Bienenstadt im Schlosspark. Die Welt dort draußen ist so viel schöner. Das Fliegen, die Natur mit ihren Blumen, die Luft und die Sonne haben es ihr angetan. Sie verspürt den Drang nach Erlebnissen und Abenteuern und will nicht nur Honig tragen oder Wachs bereiten. Auf ihrem Ausflug begegnen ihr allerlei Gestalten der Tierwelt: der Rosenkäfer Peppi, der Käfer Hans Christoph und die Libelle Schnuck, die Grille Iffi und der Mistkäfer Kurt, ein Grashüpfer, die Stubenfliege Puck, die Kreuzspinne Thekla und vielerlei großes und kleines Getier. Dabei zeigt sich die Natur nicht immer von ihrer gutherzigen Seite. Maja muss lernen, dass überall auch Gefahren lauern können. Ihr größter Wunsch ist es jedoch, einem Menschen zu begegnen. Von Kassandra hat sie gelernt, dass die Menschen gut und dem Volk der Bienen wohlgesinnt seien. Wohin sie auch kämen, brächten sie Ordnung und Wohlstand. Die Bienen vertrauten auf den Menschen und seinen Schutz und teilten mit ihm ihren Honig. Maja glaubt ihrer Lehrerin und will dieses wunderbare Wesen Mensch mit eigenen Augen sehen. Unterwegs hört sie von anderen Tieren gegenteilige Geschichten. Doch sie hält an Kassandras Lehren fest. Ein Blumenelf soll Majas größten Wunsch schließlich erfüllen. Aber danach wird Maja leichtsinnig. Hornissen nehmen sie gefangen. In Gefangenschaft kann sie die Hornissen belauschen, wie sie einen Angriff auf den Bienenstock planen. Maja beschließt, ihr Volk zu warnen. Mich persönlich nervt die Verherrlichung und Verklärung der Bienenkönigin und die vollkommene Ergebenheit. Natürlich ist mir bewusst, welche Bedeutung der Hofstaat und die Königin für eine Honigbiene hat – sie wäre doch allein und auf sich gestellt gar nicht lebensfähig. Die Biene Maja ist eben auch nur ein Kind ihrer Zeit. Und daher schwingt auch der nationale Charakter mit. Das kann ich ihr nicht zum Vorwurf machen. Ob sich das Buch allerdings heute noch als Kinderbuch eignet, daran habe ich meine Zweifel. Die Sprache wirkt doch schon recht abgelebt; poetisch – ja! –, aber angestaubt. Mein Fazit ist positiv, denn mir hat das Lesen größtenteils Freude bereitet. Bonsels verstand zweifellos sein Handwerk. Obwohl ich seine Sprache für heutige Kinderohren als ›abgelebt‹ und ›angestaubt‹ bezeichnet habe, schätze ich ihre Wortmagie dennoch sehr. In gar nicht infantiler Weise beschreibt er die Wunder der Natur und erzeugt einen schieren Stimmungszauber. Er war eben ein neuromantischer Naturmystiker. Die Aufmachung der Ausgabe der DVA finde ich sehr ansprechend. Sie enthält zudem reizende Illustrationen von Waltraut und Ottmar Frick.

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