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Rezension zu
Der rote Apfel

Die menschliche Psyche inmitten ihrer Abgründe

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe
29.08.2020

"Der rote Apfel" bietet eine gewisse Spannung, die wirklich interessant geschildert ist, da es letztendlich nur wenige Protagonisten gibt, die sich hier offenbaren. Schwierig waren für mich die asiatischen Namen, was allerdings kein Kritikpunkt ist, da ich mich ja bewusst zum Lesen dieses Thrillers entschieden habe. Der Thrill bleibt mitunter auf der Strecke, wobei das Finale ganz viel Schrecken und Bösartigkeit hervorbringt. Es erschreckt mich zutiefst, das ein junger Mensch ganz bewusst über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen. Da das Ende eher offen ist, erhoffe ich mir, das rechtzeitig erkannt wird, wie Unbarmherzig da agiert wird und Hilfe geschehen kann, um kaputte Seele zu heilen. Für mich definitiv unverständlich, wie Mütter ihre Kinder behandeln und sich an der Qual ergötzen oder sie benutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Parallele des Serienkillers und des Kindes Hyong ist gigantisch und macht mich wütend, da es so entsetzlich ist. Geschlagene Kinder werden nicht unbedingt zu Serienkiller, aber hier zeigt sich ganz deutlich, das ein Mensch dadurch abstumpft und zu echten Gefühlen unfähig werden kann. Hier entstehen Traumata, die von der Autorin ganz wunderbar wiedergegeben wurden. Ein sehr erschreckendes Beispiel und dennoch wichtig, um erzählt zu werden. Der rote Apfel dient hier lediglich dazu ein Wohlgefühl in dem Serienkiller auszulösen, der Sonkyong seine Geschichte erzählen möchte. Äpfel haben in seinem Leben eine große Rolle gespielt, die Angst und Schrecken beiseite drängen können. Insgesamt ist "Der rote Apfel" wirklich gelungen, auch wenn die Story oftmals sehr ruhig ist und nur hier und da wirklich echten Thrill bietet, allerdings eher auf psychischer Ebene. Hier entstehen tiefe Abgründe der menschlichen Psyche schon in der Kindheit und zeigen auf, das Menschen durch Gewalt und der Suche nach Liebe zerstört werden können, innerhalb ihrer Empfindungen. Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung, da es mir gefallen hat, wie die Autorin Misshandlungen nutzt, um daraus einen Thriller zu stricken, der mich einerseits komplett fasziniert, aber auf der anderen Seite komplett abstößt. Verliererin ist hier definitiv die Psychologin Sonkyong, die sich wirklich bemüht Beziehungen aufzubauen, die aber schon von Anbeginn zum Scheitern verurteilt sind.

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