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Rezension zu
Blutige Nachrichten

Vier großartig-unheimliche Geschichten

Von: Nicoles Bücherwelt
16.08.2020

Neue Kurzgeschichten aus der Feder von Stephen King In der Vorweihnachtszeit richtet eine Paketbombe an einer Schule nahe Pittsburgh ein Massaker an. Kinder sterben. Holly Gibney verfolgt die furchtbaren Nachrichten im Fernsehen. Der Reporter vor Ort erinnert sie an den gestaltwandlerischen Outsider, den sie glaubt vor nicht allzu langer Zeit zur Strecke gebracht zu haben. Ist jene monströse, sich von Furcht nährende Kreatur wiedererwacht? Die titelgebende Geschichte „Blutige Nachrichten“ – eine Stand-alone-Fortsetzung des Bestsellers „Der Outsider“ – ist nur einer von vier Kurzromanen in Stephen Kings neuer Kollektion, die uns an so fürchterliche wie faszinierende Orte entführt. Mit einem Nachwort des Autors zur Entstehung jeder einzelnen Geschichte. (Quelle: Klappentext) Als langjährige Stephen King-Leserin habe ich mich wieder besonders auf das neueste Buch vom „Meister des Grauens“ gefreut. „Blutige Nachrichten“ enthält vier längere Kurzgeschichten – jede einzelne besonders und völlig unterschiedlich, aber alle irgendwie faszinierend und unheimlich. Wieder einmal hat King es geschafft, das Grauen in zunächst völlig harmlos wirkenden Storys anzusiedeln. Dieses Buch enthält folgende Kurzgeschichten: - Mr. Harrigans Telefon Hier erzählt der inzwischen erwachsene Craig von seiner besonderen Freundschaft zu seinem Nachbarn Mr. Harrigan. Craig liest dem alten Mann regelmäßig vor und bessert so sein Taschengeld auf. Später schenkt er ihm ein iPhone und Mr. Harrigan ist nach anfänglichem Zögern beeindruckt von der digitalen Welt – aber gleichzeitig auch kritisch. Noch ahnt Craig nicht, dass dieses Handy in seinem weiteren Leben noch eine zentrale Rolle spielen wird… „Er war mir ein Geheimnis, bis zu seinem Ende und darüber hinaus. Aber vielleicht ist das immer so. Ich glaube, wir leben hauptsächlich allein vor uns hin. Aus freien Stücken wie er oder einfach, weil die Welt so geschaffen ist.“ ( Craig) – Seite 38, eBook Diese Story hat mir sehr gut gefallen – sie entwickelt sich ganz langsam und ist auf besondere Weise spannend. Kein Horror, aber mit einer kleinen Portion Übersinnlichem und einer Botschaft, die zum Nachdenken anregt. - Chucks Leben Mitten in einem unheimlichen Zukunftsverlauf zeigen plötzlich sämtliche Plakatwände ein Bild von einem Mann zusammen mit einer Dankesbotschaft an ihn. Doch wer ist dieser Mann und was hat die aktuelle Situation mit ihm zu tun? Hier schildert King zu Anfang ein beängstigendes Endzeit-Szenario – überraschend ist, dass sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung entwickelt und schließlich eine Geschichte über einen Mann erzählt, der eine interessante Entdeckung macht. Eine gut geschriebene und eher ruhige Geschichte. - Blutige Nachrichten Auf diese Geschichte war ich besonders gespannt: Sie ist nicht nur die titelgebende Story, sondern auch die Längste hier im Buch. Wie oben in der Inhaltsangabe schon beschrieben, ist diese eine kleine Fortsetzung zu Kings packendem Roman „Der Outsider“, der im Jahr 2018 veröffentlicht wurde. Dennoch kann man diese Story auch ohne Vorkenntnisse lesen. Hier gibt es u.a. ein Wiedersehen mit Holly Gibney, die nicht nur in „Der Outsider“ sondern auch in den Bill Hodges-Romanen eine zentrale Rolle gespielt hat. Holly erfährt in den Nachrichten über ein grausames Massaker und glaubt, dass der „Outsider, jene furchbare Gestalt, die sie damals zur Strecke bringen konnte, wieder da ist. Kann das sein? „Sie musste bei der Erwähnung des äußersten Bösen sofort an jenes Monster denken, das sie und Ralph in seinem letzten Versteck aufgespürt haben. Das Monster hatten viele Namen angenommen und viele Gesichter getragen, aber sie hat es sich immer einfach als den Outsider vorgestellt, und der Outsider war so böse wie nur möglich.“ – Seite 164, eBook Eine unheimlich packende Geschichte mit einer beeindruckenden und starken Hauptfigur. Während die ersten beiden Storys eher ruhig waren, kommt hier der so typische King-Horror zur Geltung. Die Spannung baut sich langsam auf und endet in einem packenden Finale. Sehr gelungen. „Sie hofft, dass Ralph das alles nie zu hören kriegt. Sie hofft immer noch, dass das, was sie für ein Monster hält, sich schließlich doch als Schatten entpuppen wird. Aber wenn Ralph es dennoch hören sollte, will sie dafür sorgen, dass er wirklich alles erfährt. Vor allem, falls sie dann tot sein sollte.“ – Seite 209, eBook - Ratte Drew Larson ist neben seiner Tätigkeit als Dozent auch Autor, der auf den Durchbruch wartet. Bisher hat er nur einige Kurzgeschichten veröffentlicht. Doch eines Tages kommt ihm DIE Idee für einen Roman. Um diese ungestört umsetzen zu können, beschließt er, für einige Zeit in die einsame Hüttezu fahren, die seinem verstorbenen Dad gehörte. Doch dort kommt alles anders: Durch einen Sturm ist er plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten – doch das ist nicht das einzige Problem… Neben „Blutige Nachrichten“ ist „Ratte“ für mich die beste Geschichte des Buches. Unheimlich spannend, das Gruselige zieht hier nach und nach ein. Auch was es mit dem Titel „Ratte“ auf sich hat, wird entschlüsselt. Eine Besonderheit gibt es noch zum Schluss: In einem ausführlichen Nachwort erzählt Stephen King, wie die einzelnen Geschichten entstanden sind. Auch der Titel „Blutige Nachrichten“ passt nicht nur als Titel der Hauptgeschichte, sonder nauch tatsächlich auf besondere Weise zu allen Geschichten. Mein Fazit: Wieder eine tolle Kurzgeschichten-Sammlung aus der Feder von Stephen King. „Blutige Nachrichten“ enthält vier Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein können – jedoch ist jede, wie schon von King gewohnt, unheimlich gut ausgearbeitet, mit kleinsten Details. Mal wird es unheimlich und nachdenklich, dann interessant und später auch mal gruselig mit typischem King-Horror. Sehr lesenswert!

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