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Rezension zu
Der Bär und die Nachtigall

Magische Welten in altrussischem Setting

Von: Aljus Bookblog
09.08.2020

Worum geht es? Als in einer kalten Novembernacht weit im Norden von Rus, an einem Fleckchen namens Lesnaja Semlja, die kleine Wasja zur Welt kommt, ahnt der Fürst Pjotr Wladimirowitsch bereits, dass seine Tochter etwas besonders ist und ganz anders als seine drei anderen Kinder. Und so wächst die kleine Wasja zu einem neugierigen und widerspenstigen Mädchen und wird dann zu einer jungen Frau, die stets ihrem eigenen Kopf folgt und sich nicht den üblichen Normen unterwerfen will. Gerne lauscht Wasja den alten Geschichten über Magie und Zauberwesen, über Väterchen Frost, Rusalka oder den Domovoi, doch während die anderen diese Erzählungen für erfundene Geschichten halten, weiß Wasja, dass es auf der Welt viel mehr gibt als manche erahnen, denn sie hat die Gabe solche Wesen zu sehen. Als der Vater jedoch nach dem Tod seiner Frau erneut heiratet, ändert sich das Leben in Lesnaja Semlja, denn die neue Ehefrau ist fromm und verurteilt jeglichen Glauben an alte Mythen. Das Leben der Menschen in Lesnaja Semlja wird zunehmend beschwerlicher und dann regt sich eine alte, dunkle und bedrohliche Macht in den Wäldern von Rus und Wasja ahnt, dass sie etwas unternehmen muss… Und das halte ich vom Buch: Ein Tee, eine kuschlige Decke und dieses Buch - und schon ist man für einen gemütlichen Leseabend perfekt eingestimmt. "Der Bär und die Nachtigall" liest sich wie ein Märchen, ein oftmals unheimliches und düstes Märchen, das zum Ende teilweise auch Horror- und Spukelemente beinhaltet. Doch ist es auch fantasievoll und mit einer ordentlichen Portion altrussischem Flair versehen. Kenner der russischen Märchen und Mythen werden die eine oder andere bekannte Märchenfigur wiedersehen und diejenigen, die sich in der russischen Märchenwelt weniger auskennen, werden sicherlich einen tollen Einblick erhalten. Verpackt in einen angenehmen und abgerundeten Erzählstil ist besonders die Atmosphäre des Buches einmalig. Spannende Passagen wechseln sich mit beschaulichen und ruhigen Momenten ab – das Ganze verziert mit einer mystischen, teils unheimlichen, teils fantasievollen Note. Zudem werden in die Handlung Geheimnisse und Prophezeiungen eingestreut, die an der Neugierde des Lesers zerren und zum Weiterlesen motivieren. Besonders Wasja, die nicht nur ein außergewöhnliches Kind ist, sondern sich zu einer bemerkenswerten und starken Frau entwickelt, ist mit ihrem Mut, ihrer Offenheit und ihrer Gabe eine einzigartige und sympathische Figur. Wasja verkörpert ein Frauenbild, der sich sowohl gegen bestehenden Denk- und Glaubensmuster als auch gegen alteingesessene Rollenbilder von Frauen und Männer und alte Normen und Traditionen wendet. Fazit: Insgesamt ein wunderbares Buch, was mich sehr unterhalten und gefesselt hat und sich definitiv für gemütliche Lesestunden eignet. Daher freue ich mich schon auf die Fortsetzung dieser Trilogie. Band 2 "Das Mädchen und der Winterkönig" erscheint im November 2020.

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