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Rezension zu
Emily Eternal

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Über alle Grenzen hinaus ...

Von: Thomas Lawall
27.07.2020

Im "iLAB" (Labor für Künstliche Intelligenz, Kybernetik und Machine Cognition) hat sich Besuch angesagt. Mitglieder der Behörde zur Ermöglichung der menschlichen Arterhaltung "BEMA" wollen sich die Ehre geben, obwohl noch niemand der zuständigen Herrschaften so genau weiß, wie sie die aktuelle "Sache" zu definieren haben. "Emily" ist ebenso neuartig wie schwer zu erfassen und gewiss kein Roboter oder ein Hologramm, wie fast alle, in völliger Unterschätzung der Sachlage, vermuten. "Em" hat auch mit den Vorstellungen einer KI wenig gemeinsam. Ihre Fähigkeiten gehen weit über die einer Künstlichen Intelligenz hinaus. Sie ist ein "KB", da sie ein Bewusstsein besitzt! Mehr als ärgerlich ist jedoch, dass für die Ausweitung und Anwendung ihrer revolutionären Fähigkeiten nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung steht. Nur fünf Jahre blieben ihr und ihrem "Schöpfer" Nathan, bis sich das Blatt wendete. Die Wissenschaft verrechnete sich um ganze fünf Milliarden Jahre. Erst dann wäre das Ende der Sonne zu erwarten gewesen. Dem ist leider nicht so, denn es bleiben nur noch etwa sechs Monate bis zur völligen Auslöschung allen Lebens auf der Erde. Dieser Prozess ist leider nicht zu stoppen und bereits in vier Wochen werden die ersten Sonneneruptionen beginnen, die erst einmal das Ende jeder Elektronik einleiten ... M.G. Weaton braucht keine hundertseitigen Volumenpakete, um sich bis zu jener fatalen Situation durchzuarbeiten, sondern schafft gleich zu Beginn eine schier aussichtslose Sachlage, die schockiert, aber auch Fragen ambivalenter Natur aufwirft. Wie soll das in diesem Roman "weitergehen", wenn nach wenigen Seiten das Ende sowieso unwiderruflich feststeht? Die Vision des Autors kommt aber spätestens jetzt erst richtig in Fahrt und beschleunigt die Spannung gleich auf mehreren Ebenen. Eine Art "Lösung" scheint sich anzubieten, die aber einerseits derart abenteuerlich und faszinierend, aber auch wieder viel zu schnell parat ist. Da muss also noch weitaus mehr kommen ... Ein ganz eigenes Spannungsfeld erzeugt er in der "Person" Emily. Wir werden Zeuge der komplexen Persönlichkeitsentfaltung eines Programms, dessen Entwicklung vielleicht in gar nicht allzu weiter Entfernung möglich sein könnte. Die Fähigkeiten, die er Emily im weiteren Verlauf der Geschichte zugedacht hat, werden dann dem Begriff Science-Fiction in ihrer maßlosen Übertreibung vollständig gerecht. Dennoch kann man dem Roman zuschreiben, ein hochspannendes und durchaus philosophisch angehauchtes Gedankenexperiment zu sein, das Grundlegendes anspricht und bis an die Grenzen aller Möglichkeiten, und in seiner Konsequenz darüber hinaus, auslotet.

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