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Rezension zu
Der große Ausverkauf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr informativ aber mit etwas vielen Wiederholungen

Von: SabrinasLeseträume
09.05.2015

EU-Politiker und US-Abgeordnete verhandeln schon seit geraumer Zeit am Transatlantischen Freihandelsabkommen kurz TTIP. Prinzipiell ist ein freier Markt für die Wirtschaft nicht schlecht, aber man sollte nicht darauf vergessen, Regelungen einzubinden, die es der Politik erlauben im Ernstfall einzugreifen und den Markt zu stabilisieren. Den über 1500 Lobbyisten, die sich in Brüssel befinden und mit Argusaugen über die Entwicklung des Abkommens wachen, gefällt das überhaupt nicht, denn Gesetze, Standards und Schutzmechanismen für die Bürger, wie die Arbeitnehmerrechte oder der Verbraucherschutz sind den Großkonzernen ein Dorn im Auge, da sie nicht schalten und walten können wie es ihnen beliebt. Das Buch zeigt eine düstere Zukunft voraus, wenn das Freihandelsabkommen in der Form ratifiziert wird, wie es sich einige Wenige wünschen. Es ist schwierig zu sagen, ob mir das Buch gefallen hat oder nicht, denn bei Sachbüchern ist das immer so eine Sache. Das Cover sticht mit seinen grellen gelben Buchstaben auf jeden Fall aus der Masse hervor. Der Titel passt zu dem Buch, denn es befasst sich mit den Themen Wirtschaft, im Schwerpunkt freier Handel und wie die Ideologie der Liberalisten das demokratische Prinzip aushebeln kann. Es werden mehrere Beispiele genannt, was passieren kann, wenn das Freihandelsabkommen zwischen den USA und den Europäischen abgeschlossen wird. Wobei das “kann” wirklich dick hervorgehoben werden muss. Es sind zum Großteil worst-case Szenarien, was der Autor auch unumwunden zugibt und auch immer wieder betont. Denn ein Freihandelsabkommen kann viel Gutes bringen, wenn es richtig ausgehandelt worden ist und somit nutzen für die Allgemeinheit bringt. Dies ist nachdem, was über den Verhandlungsstand des Abkommens an die Öffentlichkeit gedrungen ist, nicht der Fall. Schlimmer noch es würde weltweit agierenden Großkonzernen die Möglichkeit geben, einer politischen Kontrolle zu entgehen bzw. die Politik sogar handlungsunfähig zu machen. Das Bild, das gezeigt wird ist sehr düster und regt zum Nachdenken an. Nicht nur über das Abkommen sondern über die Menschheit allgemein. Was mich an dem Buch etwas stört ist, dass gut 190 Seiten ein Szenario nach dem anderen durchgespielt wird, eines schlimmer als das andere. Das war einfach zu viel, denn mir war schon nach der Hälfte klar, was der Autor mitteilen wollte und anschließend war es nur ein ständiges Widerholen, nur mit anderen politischen Bereichen. Ich kann schon verstehen, dass aufgezeigt werden soll, dass ein Abkommen in diesem Ausmaß nicht nur die Wirtschaft betrifft, aber das Buch was mir insgesamt zu pessimistisch. Erst am Ende wurde dann etwas entgegengesteuert und auf den letzten Seiten vor dem Quellenverzeichnis noch ein paar positive Aspekte aufgeführt, die das Abkommen haben kann, wenn es richtig ausgehandelt wird. Da das nur 10 Seiten in Anspruch nimmt, bekommt man leider das Gefühl, dass der Autor am Ende schnell noch etwas hingeschrieben hat, dass man ihm nicht auslegen kann die ganze Sache nur von einer Seite betrachtet zu haben. Es wurde eine gute Recherche betrieben, wobei dies dem Autor als Redakteur und Reporter sicher leichter gefallen sein dürfte als seinen Kollegen, die sich nicht auch noch im Berufleben mit diesen Dingen befassen. Insgesamt bin ich nun besser über Freihandelsabkommen allgemeinen und TTIP im besonderen informiert und für Leser, die sich gerne über die aktuellen politischen bzw. wirtschaftlichen Themen informieren, kann ich das Buch empfehlen. Mich haben nach etwa der Hälfte die ständigen Wiederholen gestört und deshalb gibt es auch nur 4 von 5 Punkten.

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