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Rezension zu
Die Auslese Band 1-3: Nur die Besten überleben / Nichts vergessen und nie vergeben / Nichts ist, wie es scheint (3in1-Bundle)

Die Auslese - Die komplette Trilogie (Joelle Charbonneau)

Von: Poldi
19.07.2020

Als Cia Vale für die Auslese ausgewählt wird, ist sie stolz darauf, dass ihr diese Ehre zuteilwird. Denn darüber werden die künftigen Führer des Landes ausgewählt, beobachtet von Psychologen sollen die Teilnehmer in verschiedenen Aufgaben ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Trotz der dringlichen Warnung ihres Vaters, niemandem zu vertrauen, lässt sich die auf ihre Mitkandidaten ein – bis der erste Teilnehmer stirbt und sich langsam Misstrauen breit macht… Mit „Die Auslese“ hat Autorin Joelle Charbonneau eine Romantrilogie geschaffen, die auf dieser aktuell sehr beliebten Kante zwischen Jugendroman und Buch für Erwachsene balanciert. Die Parallelen zu anderen Romanreihen sind nicht von der Hand zu weisen: Auch hier wird eine dystopische Zukunft berichtet, in der sich eine neue Weltordnung aufgebaut hat und Menschenleben deutlich weniger zählen als heute. Praktischerweise gibt es dabei auch eine weibliche Hauptfigur, die im Laufe der Zeit an einem Umbruch des Systems beteiligt, nachdem sie zunächst selbst in den Fängen dieser Strukturen gefangen ist. So weit, so bekannt, aber die Autorin versteht es, diese Idee mit eigenem Leben zu füllen und ganz eigene Akzente zu setzen. Sie hat mit Cia eine durchaus individuelle Titelfigur geschaffen, doch auch viele andere wichtige Figuren haben eine präsente Aura und fügen der Handlung ein Stück Individualität hinzu. Auch der Aspekt des immer weiter aufkommenden Misstrauens untereinander hat mir gut gefallen, Auch die Welt des zukünftigen Commonwealth mit seinem gesellschaftlichen Aufbau hat mir gut gefallen und wird lebendig dargeboten, wobei in jedem der drei Bände neue Elemente hinzugefügt wurden. So bekommt man von der anfänglich oberflächlichen Betrachtung eines einfachen Bürgers immer mehr schreckliche Details präsentiert. Man hat das Gefühl, gemeinsam mit Cia hinter die Kulissen blicken zu können, wobei man schon selbst einige Hinweise kombinieren kann und deswegen einige Offenbarungen nicht mehr allzu überraschend sind. Verlauf und Schreibstil sind flüssig geraten, die prägnante Wortwahl und die bildhafte Spreche gefallen mir sehr gut. Nur einige Actionszenen wirken allzu überhastet, sodass man die Übersicht und den Fortlauf nicht ganz überblicken kann. Und auch der inflationäre Einsatz von Satzzeichen stößt stellenweise sauer auf –um Erstaunen und Entsetzen auszudrücken gibt es bessere Möglichkeiten als mehrere Ausrufezeichen. „Die Auslese“ ließ sich zwar an einigen Stellen recht deutlich von anderen, ähnlich gestrickten Romanserien inspirieren, ist aber mit viel Leben gefüllt und überzeugt mit der düsteren Ausstrahlung ihrer dystopischen Zukunftsvision. Die Spannung ist recht schnell sehr hoch und kann sich über die drei Bände halten – mit Ausnahme einiger eher langwieriger Entwicklungen im zweiten Teil. Eine durchaus lesenswerte Reihe, ein wenig mehr Originalität und der Mut, eingetretene Pfade zu verlassen hätten aber gutgetan.

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