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Rezension zu
Unschuldig

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gnadenlos faszinierend

Von: Mirabellaparadise
13.07.2020

Die Autorin hat sich für ihr Erstlingswerk ein brisantes Thema ausgesucht: Eine mitten im Leben stehende, gebildete Frau, verliebt sich in einen Kindesmörder, der im Todestrakt sitzt. Ich habe mich schon oft gefragt, um welche Persönlichkeiten es sich bei diesen Frauen handelt und worin die Ursache liegt, dass sie überhaupt Kontakt mit derartigen Straftätern aufnehmen. Zum Inhalt: Die Protagonistin Sam verfällt dem verurteilten Mörder Dennis. Zunächst besteht der Kontakt aus Briefen an einen Mann, den sie nie zuvor getroffen hat. Eine Fernromanze nimmt seinen Lauf. Sam idealisiert den hinter Gittern sitzenden Mann und verfällt seiner magischen Anziehungskraft. Bereits nach wenigen persönlichen Besucherstunden im Gefängnis findet die Hochzeit statt. Dann wird Dennis freigesprochen. Das gemeinsame Leben beginnt. Nun wird Sam nach und nach klar, dass sie eine völlig falsche Vorstellung von der Realität entwickelt hat. Dennis und Sam befinden sich zunächst im Fokus der Presse sowie seines Fanclubs. Während Dennis gefeiert wird, steht Sam im Abseits oder wird z. B. als „Groupie“ beleidigt. Das rätselhafte Benehmen von Dennis und einige brisante Indizien sorgen dafür, dass sich Sam auf die verzweifelte Suche nach der Wahrheit macht. Ist ihr Ehemann wirklich unschuldig? Ihre gruseligen Entdeckungen bringen sie in Lebensgefahr. Sämtliche Charaktere werden von der Autorin auf perfekte Weise anschaulich und wirklichkeitsnah beschrieben. Auch wenn man als Leser/in anfangs vermutet, dass es sich bei der Protagonistin um eine sehr naive und leichtgläubige Person handelt, wird man im Laufe der Geschichte schnell eines Besseren belehrt. Einige Szenen und Rückblenden, die ich nicht näher bezeichnen möchte, um den Leser/innen nicht die Spannung zu verderben, erwecken in mir den leisen Verdacht, dass Sam selbst eine Psychopathin ist. Die äußerst lebendig geschriebene Geschichte wird ausschließlich aus der Perspektive von Sam geschildert. Darüber hinaus hat die Autorin einige Raffinessen in die Handlung eingebaut, die den Eindruck erwecken, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt. Dies sind zum Beispiel Auszüge aus dem fallbezogenen Buch „Red River“, eine Filmdoku sowie Fußnoten zu Aussagen und Polizeiprotokollen. Ich kann es kaum glauben, dass es sich hier um einen Debüt-Roman handelt. AMY LLOYD schafft es, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite konstant hoch zu halten und mir immer wieder Gänsehaut zu bescheren. UNSCHULDIG ist ein gnadenlos faszinierender und mitreißender Psychothriller mit einem originellen Show Down. Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Die Filmrechte wurden bereits verkauft. Sollte der Film in deutsche Kinos kommen, werde ich ihn mir auf jeden Fall ansehen.

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