Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Tattoosammler

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Tattoosammler

Von: Thelibrariansbook
12.07.2020

Meinung: Ich und die Thriller, das ist nicht immer so einfach. Der Schreibstil hat mich schonmal überzeugt. Alison Belsham kann Situationen sehr gut und detailgetreu beschreiben. Gerade bei einem Thriller ist dies durchaus wichtig, da nur so Spannung entstehen können. Einige Stellen waren daher so gutgeschrieben, dass ich ab und an doch leichte Gänsehaut bekam. Das Buch hat sich gut lesen lassen und es gab kaum Stellen, die ich mehrmals überfliegen musste, um sie zu verstehen. Außerdem gab es keine Logiklücken oder Ungereimtheiten. Gut gefallen haben mir die einzelnen Kapitel. Sie waren immer aus der Sicht einer der Charaktere geschrieben. Trotzdem gab es dadurch keine Szenenwiederholungen, so wie es bei einigen Büchern der Fall ist, wenn aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Besonders hervorheben möchte ich hier auch die Erzählform. Die Kapitel aus der Sicht von Marni, Francis, Rory oder Thierry sind alle in einer Er/Sie-Form geschrieben. Ausschließlich die einzelnen Passagen des Mörders sind in der Ich-Form. Dadurch wirken sie wie Tagebucheinträge und haben zumindest bei mir doch öfter Unbehagen ausgelöst. Ich habe mich dem Täter so nahe gefühlt, als wäre er gleich im Raum nebenan. Kommen wir zum wichtigsten Teil dieses Buches, da es sich hier ja um einen Thriller handelt. Die Spannung. Auch bei diesem Buch hatte ich wieder das Problem, dass für mich persönlich so ein wenig der Nervenkitzel gefehlt hat. Dieser kam zum Glück gegen Ende doch noch ein wenig auf und es wurde unglaublich spannend, aber alles davor fand ich ein wenig fade. Lustigerweise konnte nicht die Erzählung oder die Schreibweise das unbehagliche Gefühl in mir auslösen, wie es Bücher dieses Genres nun mal tun sollen, sondern eher eine Erinnerung an eine gewisse Situation. Beim Lesen der letzten Kapitel musste ich mich an einen Ausflug meiner damaligen Klasse nach Guben ins Plastinarium erinnern. Dort werden die Körper für die Ausstellungen Körperwelten präpariert. Wir bekamen eine Führung durch die Labore und zu den Präpariertischen der Firma. Natürlich blieb uns der Anblick von menschlichen Körperteilen, die gerade seziert oder präpariert wurden nicht erspart. Unweigerlich kamen mir beim Lesen diese Bilder in den Kopf, was die ganze Geschichte für mich doch unangenehm machte. Ich glaube für mich lag der geringe Nervenkitzel darin, dass ich selbst tätowiert bin und ich dadurch eine ganz andere Verbindung zu dem Buch habe. Ich besitze zwar keine so großen künstlerischen Meisterwerke, aber trotzdem habe ich ab und an beim Lesen ein wenig Unwohlsein verspürt. Ich fand auch die Tätersuche äußerst interessant, denn bis zum Schluss konnte ich mal wieder nicht erahnen, wer der Strippenzieher bei den Morden war und wurde am Ende sehr überrascht. Die Charaktere haben mir auch dieses Mal wieder sehr gefallen, auch wenn mir ein bisschen die Tiefe gefehlt hat. Man bekam zwar Einblicke in das Privatleben und die Vergangenheit der Protagnisten, aber irgendwie war es für mich nicht genug. Eine richtige Verbindung konnte ich somit nicht aufbauen, obwohl mir die Charaktere doch sympathisch waren. Ich hoffe, dass sich das im nächsten Band vielleicht ein wenig ändert. Fazit: Meiner Meinung nach wird das Buch dem Genre Thriller nur teilweise gerecht. Aber ich habe es trotzdem gerne gelesen. Auch wenn ich kurz vor dem Ende des Buches sehr mit mir kämpfen und mich zum Weiterlesen zwingen musste, hat das Ende doch viel gerettet und ich hätte mich auf jeden Fall geärgert, wenn ich es abgebrochen hätte. Solltet ihr beim Lesen also genauso empfinden wie ich, dann lest trotzdem bis zum Schluss. Es wird sich bezahlt machen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.