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Rezension zu
Provenzalischer Stolz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

DURAND – DIE AUFERSTEHUNG

Von: Lotta
24.06.2020

Nachdem Pierre Durands Ermittlungen im sechsten Band der Reihe zwar vom Erfolg gekrönt, aber nicht von seinem Vorgesetzten genehmigt worden waren, treffen wir in „Provenzalischer Stolz“ (Band 7) auf einen gewissermaßen arbeitslosen Polizisten. Aus der mairie vertrieben, von der Gemeinde verstoßen, hadert er mit seinem Schicksal und droht allmählich zu verwahrlosen. Genau diese Antriebslosigkeit erfasst einen merkwürdigerweise auch beim Lesen der ersten Seiten und ließ mich das Buch tatsächlich für einen Tag und eine Nacht beiseite legen – zum Glück hat es dann doch noch Klick gemacht. Ansonsten wäre mir nämlich ein durchaus gelungener Krimi durch die Lappen gegangen. Die ersten Seiten ziehen sich, wie gesagt, ziemlich. Ich würde mal sagen, man ertrinkt ein wenig mit dem Protagonisten in seinem Selbstmitleid. Pierre ist nämlich nicht nur beruflich unentschlossen, sondern möchte sich auch nicht mit Charlottes Kinderwunsch auseinander setzen, weswegen ihm daheim die Decke auf den Kopf fällt. Als er durch einen Zufall die Überführung eines Hausbootes übertragen bekommt, auf dem er einen blinden Passagier (Louis) entdeckt, der sich bald als möglicher Zeuge eines Mordes entpuppt, schafft er es endlich, seiner Lethargie zu entkommen. Parallel zu diesem Ereignis haben zahlreiche Menschen in den letzten Wochen einen merkwürdigen Kettenbrief mit einer Weissagung erhalten, die drei Tote ankündigt. Der erste war dabei ganz offensichtlich jener, dessen Ermordung Louis miterlebt hat. Doch worum geht es in dem Brief wirklich? Wer will sich rächen und wofür? Welche Sünde soll gesühnt werden? Pierre ahnt, dass er gegen die Zeit arbeitet, denn Louis behauptet, sich an nichts erinnern zu können und zwei Opfer stehen noch aus …. Es kommt also, wie es kommen muss – der Ermittler in ihm erwacht und über die Verkettung diverser glücklicher und unglücklicher Zufälle ist er auf einmal mehr oder weniger wieder im Dienst. Was ich an diesem Band besonders mochte, waren die vielen Innensichten Pierres, der sich auf seiner Reise immer wieder mit der Frage auseinandersetzt, was im Leben wirklich wichtig ist und, welche Rolle Charlotte für ihn spielt. Auch in der äußeren Handlung dreht sich viel um die Bedeutung von Familie und Religion – spannend. Ich fand es zwar ein wenig anstrengend, die Zusammenhänge und Begriffe rund um die »gens du voyage« und die »gitane« zu verstehen und mir zu merken, aber die Story und der Plot überzeugen. Ein gewisse innere Befriedigung – so für das allgemeine Seelenheil- brachte ein weiterer Handlungsstrang daheim, in dem Luc, Gisele und einige andere alle Hebel in Bewegung setzen, um Pierres Freistellung rückgängig zu machen. Zwar wird der miese Sack, auf dessen Kappe die Intrigen in der mairie gehen, nicht rausgeworfen, aber die Ungerechtigkeit, denen Pierre zuletzt ausgesetzt war, werden zumindest ein bisschen relativiert. Band 8 kann kommen – ich bin dabei!

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