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Rezension zu
Die verlassenen Kinder

Vollkommen zurecht für den Man Booker Prize nominiert ....

Von: brigitta
21.06.2020

Inhalt: 1998: Es ist heiß, zu heiß um im Auto zu bleiben, also nimmt Jack seine Schwestern und marschiert die Autobahn entlang um seine Mutter zu suchen. Jacks Mutter Eileen hat Jack und seine Schwestern im Auto zurück gelassen um an einer Notrufsäule einen Abschleppwagen zu rufen. Doch Jack findet seine Mutter nicht und Eileen wird nie wieder zu ihren Kindern zurück kehren. Sie wurde ermordet. 2001: Catherine ist alleine zu Hause. Nicht ganz alleine, bei ihr ist ihre Katze und das Baby in Catherines Bauch. Als sie Geräusche hört ist sie sich nicht ganz sicher, ob Chips die Katze klappert oder ob vielleicht ein Einbrecher im Haus ist. Mit einer Vase bewaffnet durchsucht sie das Haus und findet auf dem Küchentisch ein Messer, daneben eine Karte mit der Botschaft: "Ich hätte dich töten können". Catherine ist zu Tode erschrocken, beschließt aber dennoch ihrem Mann nichts davon zu erzählen. Jack hält unterdessen seine Familie mit Kleindiebstählen über Wasser. Als er in Catherines Haus nach Brauchbarem sucht erkennt er ein Messer wieder. Das Messer, mit dem seine Mutter umgebracht wurde.... Fazit: Für mich wurde dieser hervorragende Krimi zurecht für den Man Booker Prize nominiert. Von der ersten Seite an hat mich das Buch gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Nicht nur der Kriminalfall hat mich gefesselt, sondern auch Belinda Bauers lebendige Schreibweise und ihre detaillierten Beschreibungen der Kulissen. Zum Beispiel die Beschreibung von Jacks Zuhause. Sein Vater kauft seit Eileens Tod jede Woche Zeitungen im Wert von 40 Pfund. Joy, Jacks Schwester wacht über diese Zeitungen und stapelt sie. Sie stapelt sie aufeinander, nebeneinander und stapelt sie dann wieder um. Jack hat die Wanderung der Stapel genau im Blick und integriert diese in den Alltag. Statt einen Stapel Zeitungen wegzuwerfen, der auf dem Herd liegt, schraubt er die Sicherung des Herdes heraus, damit die Zeitungen nicht versehentlich in Brand geraten. Die Lähmung der Familie ist in der Beschreibung des Hauses mehr als spürbar, doch innerhalb dieser Lähmung strukturiert Jack die Bedingungen. Er ändert sie nicht, er strukturiert sie. So hat Belinda Bauer schon nach wenigen Seiten die Figur des Jack so plastisch herausgearbeitet, dass ich ihn einfach länger auf seiner Suche nach dem Mörder von Eileen begleiten wollte. Im ganzen Roman schient mir nichts zufällig, fast jedes aufeinander treffen der Figuren war weit weg von Zufall, sondern schon fast schicksalhaft, trotzdem wirkte die Geschichte überhaupt nicht konstruiert. Mich haben auch die vielen kleinen Geschichten innerhalb der Geschichte fasziniert. Jede der Figuren hat ihre eigene Geschichte und sogar ihre Namen erzählen diese Geschichte weiter, obwohl es schon sehr amüsant ist, dass der unwirsche DCI ausgerechnet Marvel heißt ;) Mir hat der Krimi sehr, sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit noch mehr von Belinda Bauer lesen.

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