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Rezension zu
Das Leuchten eines Sommers

Mischung aus Drama, Familiengeheimnis und Liebesgeschichte

Von: Fanti2412
09.06.2020

Charlotte steckt mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen als sie von einer Bank in ihrer Funktion als Vermögensberaterin nach Madrid geschickt wird. Der Millionär Carlos Mendoza ist sehr krank und wird nicht mehr lange leben. Bei der Durchsicht seiner Unterlagen findet seine Familie ein Dokument, in dem er sein gesamtes Vermögen einer jungen Frau namens Marina hinterlässt. Charlotte soll diese junge Frau finden, herausfinden wie deren Beziehung zu Carlos ist und versuchen, sie mit einer Art Abfindung zufrieden zu stellen. Schnell stellt sich vor Ort heraus, dass die junge Marina gar nicht die gesuchte Frau ist, sondern deren Großmutter, die den gleichen Namen trägt. Unterstützt durch Nathan, einen Historiker, den Charlotte bereits aus Studienzeiten kennt, forschen sie in der Familiengeschichte der Mendozas nach, um die Zusammenhänge herauszufinden. Sie stoßen auf eine tragische Geschichte in der Zeit des spanischen Bürgerkriegs. Der Originaltitel lautet „The Spanish Promise“, Das spanische Versprechen, und passt meiner Meinung nach viel besser als der deutsche Titel, denn dieser lässt eine sommerliche, leichte Geschichte vermuten, die es aber nicht ist. Diese Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die Gegenwart und in der Vergangenheit, Anfang der 1930er Jahre zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs. Hier erleben wir Nene und Santi, die die besten Freunde sind und sich dann auch ineinander verlieben. Doch Nene ist die Tochter eines Großgrundbesitzers und Stierzüchters und Santi „nur“ der Sohn eines Landarbeiters. Eine tragische Geschichte nimmt ihren Lauf… In der Gegenwart ist Charlotte die Hauptfigur. Sie steht kurz vor ihrer Hochzeit und wird von ihrer Mutter und ihrem Verlobten sehr unter Druck gesetzt. Es soll eine perfekt durchgeplante Hochzeit werden und man beschäftigt sich mit so wichtigen Dingen wie Farben von Servietten. Das klang alles ein bisschen snobistisch und hat mich auch etwas genervt. Charlotte fügt sich und man kann schon erkennen, dass es ihr auch nicht so richtig angenehm ist. Dennoch wirkt Charlotte anfangs sehr unnahbar und wie eine kühle Geschäftsfrau. Auch das Thema der Erbschaft, die man der jungen Frau auf keinen Fall zukommen lassen möchte, zeigt, wie macht- und geldgierig die Familie Mendoza ist. Erst als Charlotte dem Historiker Nathan zufällig begegnet und mit ihm zusammenarbeiten muss, erkennt man Charlottes Gefühle und wenn man im weiteren Verlauf des Buches mehr über Charlottes Vergangenheit erfährt, erklärt sich einiges. Die beiden Handlungsstränge werden wechselnd erzählt und wie es öfter vorkommt, hat mich der Strang der Vergangenheit mehr gefesselt. Nene und Santi sind zwei junge Menschen, denen der Standesdünkel der damaligen Zeit egal war. Was sie dann aber erleben mussten, als der Bürgerkrieg beginnt und das Land spaltet, war herzzerreißend. Nene hat seinerzeit sehr viel Stärke und Entschlossenheit gezeigt, was auch im Hinblick ihrer Jugend und Herkunft beeindruckend war. Karen Swans Schreibstil ist gewohnt flüssig und lebendig. Besonders im Vergangenheitsteil konnte sie mich fesseln, mitreißen und vielfältige Emotionen in mir auslösen. In der Gegenwart gestalten sich die Suche und die Nachforschungen in der Familiengeschichte der Mendozas spannender und die persönliche Geschichte rund um Charlotte gerät ziemlich in den Hintergrund. Erst im letzten Teil kommen hier die Emotionen wieder an die Oberfläche. Auch Charlottes eigentlich weiches Herz wird erkennbar und fern ihrer chaotischen Hochzeitsvorbereitungen wird sie wesentlich sympathischer. Das Setting in Madrid und später auf einem Landgut in Andalusien verbreitet sommerliche Stimmung, wobei die für die Handlung eigentlich unwesentlich war. Dennoch hat Karen Swan beides anschaulich und bildhaft beschrieben. Insgesamt ist diese Geschichte eine Mischung aus Drama, Familiengeheimnis und Liebesgeschichte, wobei die Handlung der Vergangenheit die Charlottes Story in der Gegenwart in den Schatten stellt! Fazit: 4 von 5 Sternen

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