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Rezension zu
Die Wächter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Von der Realität inspiriert und dadurch fesselnd und berührend.

Von: Linda liest
09.06.2020

Cullen Post arbeitet als Anwalt bei Guardian Ministries, einer Organisation, die versucht unschuldig Verurteilte aus dem Gefängnis frei zu bekommen. Mehrjährige nervenaufreibende Kämpfe, die kurz vor knapp zu einer aufgeschobenen Hinrichtung oder einer Vollstreckung dieser führen. Unschuldig Verurteilte aus dem Gefängnis oder gar dem Todestrakt zu befreien ist langwierig, schließlich behaupten auch viele unschuldig zu sein, obwohl sie kaltblütige Täter sind. Beweise zu finden, teils Jahrzehnte nach der Verurteilung, ist alles andere als leicht. Ich bin mir unschlüssig, wie ich dieses Buch bewerten soll. Ich habe unverhältnismäßig lang gebraucht, um es zu beenden. Scheinbar hat es Grisham einfach nicht geschafft mich zu fesseln. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, weil es mich müde gemacht hat, ich die Story nicht mitreißend genug empfand. Kein gutes Zeichen. Heute konnte ich das Buch jedoch beenden und habe auch die Anmerkungen des Autors gelesen, einfach aus Neugier. Manchmal lese ich diese Teile in Büchern und manchmal nicht. Jedenfalls blicke ich jetzt ganz anders auf das Buch als während des Lesens. Zu diesem Buch hat Grisham ein realer Fall inspiriert von einem Mann namens Joe Bryan, der für den Mord an seiner eigenen Frau drei Jahrzehnte unschuldig im Gefängnis sitzt. Vieles in diesem Buch baut auf Parallelen zu diesem Fall auf und zu demjenigen, der in der „echten Welt“ in einer Hilfsorganisation für Gerechtigkeit kämpft. Besonders mitgenommen hat mich, dass dieser Mann nach vielen Jahren verzweifelten Kampfes erst Ende März diesen Jahres (2020) frei kam, mit 80 Jahren. Unglaublich. Auf tatsächlich geschehenen Ereignissen basierende Filme und Bücher haben immer einen speziellen Reiz und ich muss gestehen, dass dies auch bei mir zieht. Mit dem Wissen dieser Details konnte ich das Buch im Nachhinein doch noch lieb gewinnen. Mir hätte es also viel gebracht, wenn ich die Anmerkungen des Autors vorm Lesen der eigentlichen Story gelesen hätte. ;) Ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich vor dem Lesen der Anmerkungen alles schlecht fand. Ganz so ist es nicht. Es gab durchaus interessante Momente aber diese wurden für mich durch zu viele auftauchende Personen und Begegnungen gestört, die auf mich eingeschoben und verwirrungsstiftend gewirkt haben. Stattdessen hätte ich mir gewünscht ausgewählte Charaktere etwas tiefgehender kennen lernen zu dürfen. Vielleicht sind es aber auch genau diese vielen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen und Sichtweisen, die alte Fälle neu aufleben lassen und die notwendig sind, um bei kalten Fällen neue Beweise aufdecken zu können. Und trotzdem: Es geht hier schließlich um ein Buch mit einer Geschichte. Leser wünschen sich Protagonisten intensiver zu erfahren und das war einfach nicht gegeben. Selbst über die zwei Hauptcharaktere Quincy Miller und Cullen Post weiß ich nicht viel. Insgesamt muss ich also sagen, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat wie „Das Bekenntnis“, welches im vergangenen Jahr erschienen ist. Vieles hat mich an der Umsetzung der Geschichte gestört und dennoch übt die Verbindung zu diesem realen Fall einen ganz speziellen Reiz aus, der das Buch durchaus lesenswert macht. Über die Parallelen zur Realität sollte man aber vor dem Lesen etwas wissen, um das Buch auch wirklich schätzen zu können.

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