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Rezension zu
Gott hat auch mal 'nen schlechten Tag

Lebendiger und unterhaltsamer Roman mit liebevoll gezeichneten Charakteren und einer positiven Botschaft, die das Leben feiert

Von: schnäppchenjägerin
30.05.2020

TV-Moderator Jacob Chrissen verliert bei einem Helikopterabsturz, den er selbst überlebt, Frau und Kind. Sein Überleben wird als Wunder gefeiert, was Jacob, der sich die Schuld am Tod seiner Familie gibt, noch wütender macht. Er hat mit dem Leben abgeschlossen und möchte selbst nur noch sterben. Lupi ist acht Jahre alt und mit ihrer alleinerziehenden, rastlosen Mutter schon oft umgezogen. Nachdem ihre Mutter mehrfach strafrechtlich durch kleinkriminelle Delikte in Erscheinung getreten ist, droht Lupi in einer Pflegefamilie untergebracht zu werden. Lupi hofft auf ein Wunder, das wie gerufen kommt, als sie Jacob kennenlernt, der vom Himmel gefallen ist und überlebt hat. Sie sieht in ihm einen Gott und versucht alles, um ihn zu überzeugen, dass das Leben lebenswert ist und Jacob gebraucht wird. Schließlich glaubt sie ganz fest an die Inschrift ihres Anhängers "Wende dich an Gott und er wird dir ein Wunder schenken". "Gott hat auch mal 'nen schlechten Tag" ist eine unheimlich warmherzige Tragikomödie, die abwechselnd aus der Sicht von Jacob und Lupi beschrieben ist. Jacob hat durch ein Unglück seine Ehefrau Sarah und seinen kleinen Sohn Jimmy verloren und kann deren Tod nicht akzeptieren. Er zieht sich voller Selbstmitleid zurück, kann die Trauer nicht zulassen und sieht keinen Sinn mehr im Leben. Seine Verzweiflung, die sich in Wut entlädt, ist spür- und nachvollziehbar. Lupi hat es mir ihrer verantwortungslosen Mutter auch nicht leicht im Leben, geht aber ganz anders mit ihrem Schicksal um. Sie ist zwar einerseits reifer für ihr Alter, hat sich aber andererseits eine kindliche, sympathisch-naive Art bewahrt. Sie versucht allen Hindernissen etwas Positives abzugewinnen und möchte auch Jacob mit Hilfe einer Glücksstrategie zu neuem Lebensmut verhelfen. Sie kann nicht akzeptieren, dass er seinem Leben ein Ende setzen möchte - schließlich ist er Gott und dann könnte auch sie nicht mehr an Wunder glauben. Der Roman ist sehr lebendig und unterhaltsam geschrieben, so dass die Kapitel nur so dahinfliegen. Lupi ist ein aufgewecktes Mädchen, dessen optimistisches Wesen rührend und einfach ansteckend ist. Sie lässt sich nicht von Jacobs Selbsthass und abweisender Art unterkriegen, was für viele amüsante Dialoge und humorvolle gemeinsame Erlebnisse sorgt. Trotz Jacobs Trauer und aller Probleme, die auf Lupi lasten, was sie durch ihre kindliche Art gar nicht so empfindet, ist das Buch nicht bedrückend, sondern kann auf warmherzige Art und Weise Hoffnung und Lebensfreude vermitteln. Die Geschichte ist vielleicht nicht neu und entwickelt sich auch nicht sonderlich überraschend, überzeugt jedoch durch einen mitreißenden Schreibstil, liebevoll gezeichnete Charaktere - insbesondere in Form der kleinen Heldin Lupi - und eine positive Botschaft, die das Leben feiert. Dabei kann man ein wenig darüber hinweg sehen, dass der positive Verlauf der Geschichte sehr idealistisch und das Verhalten der Protagonisten nicht immer ganz glaubhaft ist.

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