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Rezension zu
VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Interessantes und unterhaltsames Familiendrama aber wenig Thrill und Gänsehautfaktor

Von: Fernweh_nach_Zamonien
20.05.2020

Inhalt: Kirsty zieht mit ihrem Mann Adrian und ihren beiden Töchtern Evie und Amelia von London zurück in ihre alte Heimat Wales. Mit der Eröffnung eines kleinen Gästehauses auf dem Land wagt die Familie nach Adrians Zusammenbruch und Selbstmordversuch einen Neuanfang. Doch ein dunkler Schatten liegt über dem Traum vom Glück. Nicht nur dass jeden Morgen ein verwelkter Blumenstrauß auf der Türschwelle liegt und das Haus eine unglückliche Vergangenheit hat, zur Überraschung aller steht Cousine Selena, mit der Kirsty nach einem Streit vor Jahren den Kontakt abgebrochen hat, unerwartet mit ihrer kleinen Tochter Ruby vor der Tür und bittet um Unterstützung. Können die beiden nach Jahren endlich das Kriegsbeil begraben? Was steckt hinter Selenas Flucht? Ist sie in Gefahr? Doch bevor es zur entgültigen Aussprache kommt, geschieht ein Mord und Kirsty kommt einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur. Mein Eindruck: Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Der Schreibstil ist einfach und die Seiten fliegen nur so dahin. Auch die Aufteilung in "Tage vor dem Mord" und "danach" gibt der ganzen Handlung Struktur. Jedoch weiß man nach einigen Kapiteln nicht mehr genau, wohin das Geschehen führen wird.  Neben dem geheimnisvollen Streit zwischen Selena und Kirsty kommen immer weitere Geheimnisse und Verwicklungen innerhalb der Familie hinzu: Mutter, Adoptivbruder mit Ehefrau und Ex aus Teenagerzeit sowie ein verschollener Onkel. Manchmal wird zu viel gewollt zulasten des Leseflusses und dann an anderer Stelle zieht sich das Geschehen unnötig. Auch ist Kirsty als Protagonistin ist nicht immer sympathisch. Trotz Ich-Erzählung im Präsens fühle ich nicht zwingend mit ihr. Ihre Handlungen und ihr Denken sind manchmal nicht klar nachzuvollziehen: Kirsty ist nervös und überängstlich, zumeist ist sie besorgt um das Wohl ihrer Kinder, jedoch oft ohne konkreten Anlass. Außerdem trübt Panik, dass private Zimmer keine Schlösser haben, grundlose Angst vor einem fremden Gast und das plötzliche Gefühl verfolgt zu werden, ihre Wahrnehmung und sie steigert sich in ihre Furcht hinein. Aber warum überprüft sie die Geistergeschichten rund um die düstere Vergangenheit des Hauses nicht früher? "Die Toten können einem nichts tun. Nur die Lebenden, die können das." Dem Leser werden Informationen nur häppchenweise serviert, man kann sehr gut miträtseln und jeder der Bewohner im Gästehaus scheint etwas zu verbergen. Bei einigen von Selenas Lügengebilden hatte ich den richtigen Riecher, bin aber bei anderen ihrer verdrehten Wahrheiten länger im Dunkeln getappt. Sie buhlt immer wieder mit ihren Märchen um Aufmerksamkeit, aber wer einmal lügt, dem glaub man nicht. Vieles wirkt auf den ersten Blick sofort zu unwirklich, zu konstruiert. Und so ist auch das Ende wenig überraschend, lässt aber den Leser mit vielen offene Fragen zurück. Fazit: Die Story ist zu Anfang interessant und spannend, wird aber irgendwann zu konstruiert und zu viele Personen, deren Geheimnisse, Lügen und Vergangenes lenken ab. Die Handlungen der Protagonistin kann ich nicht immer klar nachvollziehen und der Schwerpunkt Familientragödie und Drama mindert den Thrill. Den Leser etwarten weniger Nervenkitzel und Psychothriller dafür mehr Familiendrama und Geheimnisse. 

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