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Rezension zu
Die Macht der Geheimdienste

Schattenspiele

Von: Michael Sterzik
03.05.2020

Spione und Agenten – alles Schattenspieler, die für souveräne Staaten Wirtschaft und Politik unterwandern und ausspähen wollen. Schon seit Jahrhunderten bedienen sich Staatsmänner fast aller Regierungen dieser taktisch und strategischen Berufsgruppe. Doch die Tätigkeit dieser Agenten unterscheidet sich mitunter stark. Pläne zu neuen Technologien und Waffen sind äußerst interessant für die Männer und Frauen, die sich der Kultur, der Religion, der Gesetze usw. des jeweiligen Landes vielleicht auf Jahre hin anpassen müssen. Verlockend auch die politische Ausrichtung zu manipulieren um sie ggf. zu destabilisieren. Gemäß dem Motto: Im Krieg und in der Liebe ist alle erlaubt, bedienen sich diese Schattenkämpfer allen Möglichkeiten – auch ein Mord, ein Attentat kommt in Frage und auch mit amourösen Überzeugungstaktiken ala „Der Spion der mich liebte“ - bei Sekretärinnen und Assistenten kann man mithilfe einer Romanze liebevoll Informationen sammeln. Die Gegenwart, die Zukunft und auch die Vergangenheit der Spione behandelt der Spiegel-Redakteur Uwe Klußmann sehr lehrreich und unterhaltsam. Selbstverständlich dürfen historische Spionagethemen und Persönlichkeiten wie z.B. die erotische Verführungstänzerin Mata Hari nicht fehlen. Doch bei dieser sagenumwobenen Person rückt Uwe Klußmann mal die Legende Mata Hari zurecht. Spione sind auch nur Menschen und somit wird ebenfalls im Buch „Die Macht der Geheimdienste“ von Pleiten, Pech und Pannen gesprochen. Geheimdienste haben ein schillerndes Image: Es changiert zwischen dem Glamour von James Bond, der Verruchtheit von Mata Hari und der Skrupellosigkeit des Mossad. Da Spione und ihre Organisationen auch in demokratischen Ländern der Kontrolle durch die Öffentlichkeit weitgehend entzogen sind, entfalten sie ihre Macht vor allem im Verborgenen – und agieren nicht selten an der Grenze der Legalität. SPIEGEL-Autoren und Geheimdienstexperten enthüllen anhand von berühmten Agenten und spektakulären, mitunter auch spektakulär gescheiterten, Missionen die Geschichte der Geheimdienste von den Höfen der Könige und Kaiser bis zum Cyberwar der Zukunft. Dabei zeigen sie auch, wie diese Organisationen seit dem 20. Jahrhundert so mächtig werden konnten wie niemals zuvor. (Verlagsinfo) Die Kapitel sind kurzweilig, aber von den Redakteuren sprichwörtlich auf den Punkt gebracht. Behandelt werden viele Themen und Personen – nicht nur aus Europa, sondern auch von den Machtapparaten China und der USA. Das Buch stellt allerdings keinen Bezug zu Werken aus der Belletristik her – James Bond & Co. gehören obwohl dessen Schöpfer selbst Spione und Agenten waren, größtenteils der Fiktion an. Doch die Autoren erzählen auch von einer lebensgefährlichen Tätigkeit, eine Enttarnung könnte bestenfalls eine Inhaftierung bedeuten, schlimmstenfalls der endliche Gang zum Galgen. Uwe Klußmann erzählt aber auch von kryptischen Geheimschriften und der individuellen und ideenreichen Möglichkeiten einer Chiffrierung. In den letzten Kapiteln befassen sich die Autoren mit dem Fluch und dem Segen der Digitalisierung, deren Transparenz neue Wege, aber auch neue Gefahren bergen. Der Kalte Krieg hat sich in einem Cyberkrieg verwandelt – aber auch hier gilt die Losung, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht – Wissen ist Macht. „Die Macht der Geheimdienste“ ist beschränkt, sie können keinen Krieg entscheiden, aber durch eine Schlacht beeinflussen. Es ist ein gefährliches Geschäft zwischen Gesetz und Verbrechen. Ein situatives Geschäft der Informationen – dessen Ehrlichkeit auch immer aus der Perspektive des jeweiligen Auftraggebers sich stark unterscheidet. Fazit „Die Macht der Geheimdienste“ von Uwe Klußmann ist unterhaltsam und lässt uns einen Blick hinter den Spiegel von Manipulationen, Idealen und zwischen Lügen und Wahrheiten werfen. Das Buch motiviert, wenn man an der Thematik interessiert sich , anderen Büchern zu widmen. Eine Empfehlung weitere Titel aus dem Ressort liegt bei. Spannend und unterhaltsamer Titel – ein Blick in einer Grauzone, deren Realismus nicht ungefährlich für die Spione und Agenten ist. Michael Sterzik

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