Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Kleine große Schritte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wichtiges Thema gut umgesetzt

Von: Eva Keks
03.05.2020

Inhalt: Als ein Neugeborenes nach einem Routineeingriff im Krankenhaus stirbt, scheint schnell klar zu sein, wer daran schuld ist. Die dunkelhäutige Säuglingsschwester, der untersagt war, das Baby anzufassen. Es folgt ein nervenaufreibendes Verfahren, das vor allem eines offenbart: den alltäglichen Rassismus, der in unserer modernen westlichen Welt noch lange nicht überwunden ist... Meinung: Alle Bücher, die ich von Jodi Picoult kenne, haben ein eher zurückhaltendes Cover. So auch "Kleine große Schritte". Ich denke, in der Buchhandlung fällt es nicht allzu sehr auf und auch Coverkäufer, wie ich auch einer bin, fallen diesem nicht zum Opfer. Wie dem auch sei. Das Buch hat mich unglaublich von sich überzeugt. Die Geschichte ist eigentlich ganz gut im Klappentext beschrieben. Wir begleiten eine Hebamme, die ihren Job macht, bis die Eltern ihren Wunsch äußern, dass sie nicht mehr wollen, dass ihr Sohn von einer dunkelhäutigen Person angefasst wird. Dies wird in der Krankenakte vermerkt und Ruth darf, den vorher ihr zugeteilten Säugling nicht mehr behandeln. Bis die Station unterbesetzt ist und es zu Notkaiserschnitten kommt und Ruth die Einzige ist, die die Kontrollen bei dem frisch operierten Davis durchführen kann. Und dann kommt es zum moralischen Super GAU. Davis läuft blau an, sein Brustkorb hebt und senkt sich kaum noch. Was ist nun zu tun? Helfen und sich seiner Vorgesetzten widersetzen und alles riskieren, was da noch rechtliches nachkommen kann? Oder zuschauen, wie der kleine Junge stirbt, da es einem von Eltern und Vorgesetzten verboten wurde zu helfen? Letztlich stirbt Davis und sein Vater Turk macht Ruth dafür verantwortlich. Der Prozess beginnt... In dem Buch begleitet der Leser drei Figuren, die kaum verschiedener nicht sein könnten. Zum einen die Krankenschwester Ruth, ihre Pflichtverteidigerin Kennedy und der anklagende Vater Turk. Ich finde es tatsächlich sehr interessant, die Welt auch mal aus den Augen eines Rassisten zu sehen. Irgendwie mal zu erahnen, was sie denken, wenn sie jemanden wegen ihrer Hautfarbe ablehnen. Ich werde es mir sparen, die Figuren an dieser Stelle, wie gewohnt, nacheinander zu bewerten. Da mich weniger die Figuren von sich überzeugt haben, als vielmehr die Geschichte. Diese Problematik, die angesprochen wird. Allerdings muss ich noch anmerken, dass mich eine Kleinigkeit gestört hat, was aber am Unterschied vom deutschen zum amerikanischen Gesundheitssystem liegen kann. Mal spricht man von Ruth als Hebamme, mal als Krankenschwester. Bei uns sind das zwei verschiedene Berufe mit verschiedenen Ausbildungen. Dies hat mich immer mal wieder irritiert, aber ansonsten liest sich die Geschichte flüssig und wird auch spannend, mit unerwarteten Wendungen. Fazit: Für mich war die Geschichte eine positive Überraschung. Wahrscheinlich sogar mein Monatshighlight, Ich finde die Thematik einfach sehr wichtig. Denn auch, wenn wir es selber nicht betreiben und es in unserem Umfeld nicht sehen. Rassismus ist auch in unserem Jahrhundert noch da. Ich finde es sehr gut umgesetzt, wie uns Jodi Picoult dieses "Problem" wieder vor Augen führt. Definitiv lesenswert.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.