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Rezension zu
Die Tochter des Uhrmachers

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Haus und eine Frau, die über die Zeiten alles verbinden...

Von: Vanessa
01.05.2020

In dem Roman Die Tochter des Uhrmachers von Kate Morton geht es um in der Hauptsache (zumindest für mich) zwei Frauen: Elodie Winslow und Albertine „Birdie“ Bell. Die Geschichte springt in verschiedenen Zeiten und so ist es nicht so leicht die Geschichte von vorne zu erzählen, deshalb versuche ich es mal chronologisch: Der Roman behandelt zuerst die Kindheit von Albertine Bell, die von ihrem Vater, dem Uhrmacher, Birdie genannt wird und in der Mitte des 19. Jahrhunderts geboren wurde. Ihr Vater wollte, nach dem Tod der Mutter, nach Amerika reisen, um dort sein Glück zu machen. Seine Tochter gab er in die Obhut einer Frau, die sich um verwaiste Kinder kümmert und diese für sich stehlen lässt; er möchte sie nachholen, sobald er in Amerika Fuß gefasst hat. Nach kurzer Zeit bei dieser Frau stirbt Lily Millington, eine Freundin von Albertine. Fortan nimmt Albertine den Namen von Lily an: Lily wartet bis kurz vor ihrem 18. Geburtstag darauf, dass ihr Vater sich endlich meldet, was er aber nicht tut. In der Zwischenzeit verdient sie Geld, indem sie reiche Damen in öffentlichen Verkehrsmitteln bestiehlt oder sich verläuft, um sich von reichen Männern helfen zu lassen und sie dabei zu bestehlen. Eines Abends lernt sie bei einer der Aktionen den jungen Maler Edward Redcliff kennen. Edward ist hingerissen von der schönen Fremden und so möchte er sie malen. Nach dem ersten Bild will er noch ein zweites von ihr malen, und er entlohnt sie beziehungsweise ihre angebliche Familie dafür. Lily und Edward verlieben sich ineinander, obwohl er noch mit einer anderen Frau verlobt ist. Als Edward mit Lily, ein paar Freunden, seiner etwa 10 Jahre jüngeren Schwester Lucy und einer weiteren Schwester nach Birchwood Manor, seinem Landhaus, aufbricht, erwartet die Künstler eigentlich ein schöner Sommer. Kurz zuvor hatte Edward seine Verlobung gelöst, doch plötzlich steht seine Ex-Verlobte in Birchwood Manor und will die Trennung nicht einsehen. Lily zieht sich zurück und sucht nach Lucy, die zuvor ins Haus gelaufen war. Als plötzlich Martin, Lilys angeblicher Bruder und der leibliche Sohn ihrer Ziehmutter, in der Villa steht und ihr sagt, dass sie ihren Betrug schneller über die Bühne bringen soll und anfängt auszurasten, schlägt Lucy den Eindringling nieder. Sie versteckt Lily in einem alten Priesterversteck und versteckt sich selbst. Nach dem Tod von Edward bittet er seine jüngere Schwester Lucy im Testament in dem Haus ein Mädcheninternat einzurichten. Lucy war schon immer sehr wissbegierig und so wird sie für viele junge Mädchen ein Vorbild sein und diese beeinflussen. Lucy richtet sich in dem Haus ein und lernt dort beispielsweise ein junges Mädchen kennen. Dieses Mädchen wird später Archäologin und lernt den kleinen Pip (?) kennen. Pip ist der Großonkel von Lauren, die eine Tochter bekommt: Elodie Winslow. Pip hat in seiner Zeit in Birchwood Manor eine unsichtbare Freundin: einen rothaarigen Geist. Diese Freundin erzählt ihm offenbar eine Geschichte, die er dann an seine Nichte weitergibt. Die diese Geschichte dann wiederum an ihre Tochter, Elodie, weitergibt. Elodie arbeitet in einem Archiv, in dem sie einen Skizzenblock findet. Der Skizzenblock zeigt ein altes Haus, das sie an die alte Geschichte ihrer Mutter erinnert. Da ihre Mutter seit 25 Jahren tot ist, muss sie nun selbst recherchieren. Während ihrer Hochzeitsvorbereitungen findet sie parallel noch einiges über Birchwood Manor heraus. Aus Neugier fährt sie zur Villa und lernt dort Jack kennen. Der sucht dort nach einem wertvollen Diamanten für eine Auftraggeberin aus Australien. Jack und Elodie kommen ins Gespräch und merken, dass sie beide sich eigentlich gar nicht so unsympathisch finden… Ich habe das Hörbuch zu Die Tochter des Uhrmachers von Kate Morton. Deshalb möchte ich auch auf diese Formatform eingehen. Zuerst einmal zu der Handlung selbst: Die Erzählerin ist – zumindest teilweise – der Geist von Birdie. Sie erzählt von den letzten etwa 150 Jahren, in denen sie in Birchwood Manor herumspukt und dort auf ganz verschiedene Menschen trifft. Sie erzählt die Geschichte des Hauses, deren Teil sie geworden ist und dreht somit die normale Wahrnehmung um. Normalerweise denken wir Menschen ja, dass ein Haus oder ein Ort für kurze (oder längere Zeit) eine Rolle in unserem Leben spielt, aber eigentlich ist es ja so, dass wir eine kurze Stippvisite in den Leben dieser Orte machen, weil das Haus oder der Ort vor uns dort war und auch noch nach uns dort sein wird (zumindest im Normalfall). Birdie springt in ihrer Erzählung immer wieder in den Zeiten und so wird die Geschichte sehr schnell ziemlich komplex, was natürlich auch noch durch das Medium verstärkt wird. So kommt es teilweise auch zu Fehlern, die es nicht leichter machen, zuzuhören und der Geschichte zu folgen. An einem Teil ist mir das besonders aufgefallen: Mitten in der Szene wechselt der Name plötzlich von Lennart zu Jack und wieder zurück. Das hat mich ziemlich irritiert und ich weiß nicht wie der Fehler in die Geschichte gekommen ist, da es sich ja auch um eine Kürzung handelt beim Hörbuch. Schade fand ich auch, dass für mich noch einige Dinge ungesagt blieben: Ich hätte gerne, auch weil man am Anfang so viel über Elodie erfährt, noch erfahren, ob sie ihren Verlobten heiratet oder sich von ihm trennt, weil sie erkennt, dass sie ihn nicht liebt und er sie genauso wenig liebt. Aber das blieb offen, was natürlich auch seinen Reiz haben kann, aber irgendwie ist die Geschichte auf nichts zugelaufen. In den letzten etwa 20 Kapiteln des Hörbuchs hatte ich es schon befürchtet, aber die Geschichte hätte ein Ende gebrauchen können oder zumindest einige Fragen, die noch geklärt werden. Die Charaktere haben wir eigentlich alle ganz gut gefallen. Vor allem Birdie ist ziemlich sympathisch, weil man wirklich mit der Frau mitfiebert, einfach weil man sie so gut kennenlernt. Man erfährt ja nicht nur von ihren ersten 17 Lebensjahren, sondern darüber hinaus auch noch von den darauf folgenden etwa 140 Jahren. Auch hier handelt sie ja und erzählt ihre Geschichte, was sie noch sympathischer macht. Elodie ist auch ziemlich sympathisch. Man lernt sie am Anfang relativ gut kennen, sodass ich es besonders schade fand, dass sie später keine so große Rolle mehr spielte. Kommen wir nun zu den Hörbuchspezifika: Das Hörbuch selbst ist von Esther Schweins eingesprochen. Ich mochte ihre Stimme unglaublich gerne, weil sie so ruhig klingt. Sie hat einfach eine total angenehme Stimme und machte das stimmlich auch ziemlich gut. Außerdem hat sie und vor allem ihre Stimme total gut zu der Figur gepasst; zumindest für mich. Ich würde wirklich gerne wieder ein Hörbuch von Esther Schweins hören. Ich muss auch sagen, dass ich gar nicht direkt gemerkt habe, wo die Handlung gekürzt wurde, aber vielleicht wären einige meiner oben genannten Kritikpunkte weniger schlimm, wenn ich das Buch gelesen hätte? Vielleicht wurden einige Sachen, die mich am Ende noch interessiert hätte, einfach weggekürzt? Dazu kann ich leider nichts sagen, aber ich fand am Hörbuch selbst hat man es wirklich nicht gehört. Darüber hinaus mochte ich auch die Form: Es handelt sich um zwei MP3-CDs, die in einem Umschlag stecken, dessen Cover der Printversion gleicht. Das Cover sah sehr hübsch aus und so hat mir auch das CD-Cover gut gefallen. Ich hätte mir hier noch eine kurze Nennung der Namen der Hauptfiguren gewünscht, weil es für mich unglaublich schwierig war herauszufinden, wie genau eine Figur geschrieben wird. Insgesamt mochte ich das Hörbuch Die Tochter des Uhrmachers von Kate Morton unglaublich gerne und vor allem Esther Schweins Stimme konnte mich von diesem tollen Hörbuch überzeugen.

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