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Rezension zu
Wohin du auch fliehst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Was für ein Leben, wenn all dass, was dich zerstört hat ein zweites Mal Wirklichkeit wird....?!?

Von: Floh
02.05.2015

Elizabeth Haynes hat mich schon mit so manchem Thriller und vor allem ihren Psychothrillern mehr als begeistert. Nun wollte ich auch ihr erstes Buch "Wohin du auch fliehst" kennenlernen, da hier bereits der Titel und das Cover auf gewohnt spannende und verstörende Handlung und Story hinweisen. Zu recht, Elizabeth Haynes hat bereits in ihren Anfängen das volle Programm des Nervenkitzel und des Psychoterrors gekonnt in unschlagbare und unglaubliche Worte verpackt und eine Story erschaffen, die einem wahren Alptraum gleicht. Das ist Psychothriller! Das ist Elizabeth Haynes! Das Buch entwickelt sich zum absoluten Psychothriller, ein Streifzug in das perfide und zerstörende Gedankengut eines Besessenen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Leben seiner Freundin Stück für Stück zu ruinieren, sie zu lenken, zu peinigen und ihre Psyche zu zerfressen. Nach Jahren kehrt dieser Horror zurück und das Spiel beginnt von vorn, oder hatte es nie ein Ende gehabt? Erschienen im Diana Verlag (http://www.randomhouse.de/diana/). Zum Inhalt: "Der Feind in deinem Bett ... Niemand glaubt Cathy, als sie sich von ihrem charmanten, allseits beliebten Freund Lee zunehmend bedroht fühlt. Er kontrolliert jeden ihrer Schritte, schleicht sich heimlich in ihre Wohnung, manipuliert ihre Freunde. Völlig auf sich allein gestellt, plant sie ihre Flucht — die sie nur knapp überlebt. In einer neuen Stadt und ohne jeden Kontakt zu den Menschen aus ihrer Vergangenheit gelingt es ihr, sich ein Leben in vermeintlicher Sicherheit aufzubauen. Doch auch jetzt, Jahre später, verfolgt Cathy noch die Angst, dass Lee zurückkommen und sie finden könnte. Und sie soll Recht behalten …" Handlung: In zwei Handlungssträngen begleiten wir die junge und lebenslustige Catherine, Cathy, die ihr Leben liebt und lebt. Dann lernt sie den charmanten Lee kennen, all ihre Freundinnen schmelzen dahin vor Neid und Entzückung. Auch Lee zeigt sich bei Cathys Freunden immer von seiner glanzvollen Seite. Er macht Komplimente, weiß es sich zu benehmen und Cathy auf Händen zu tragen. Aber auch in Zweisamkeit scheint das Glück perfekt. Lee ist der perfekte Liebhaber, toller Sex, zärtliche Gesten, liebe Worte. Eine Traumbeziehung, wenn da nicht Lees berufliches Geheimnis wäre. Immer verstörendere Dinge passieren, die er Cathy nicht erklären darf, und Cathy wird misstrauisch. Doch ihre Freundinnen denken, sie sei verrückt, dieser atemberaubende Lee, sie solle glücklich sein... Knapp 3 Jahre später durchleben wir abwechselnd in dem zweiten Handlungsstrang das Leben von Cathy nach Lee, das so anders ist als wie wir sie kennengelernt haben. Voller Zwangsstörung, Panikattacken und Wahnvorstellungen. Eine graue Maus, die stets unter enorme Spannung und Stress steht. Ein Opfer des Psychoterrors und schlimmster Gewalt. Cathy lernt ihren neuen Mitbewohner im Haus kennen. Stuart, und wie es das Schicksal will ist Stuart Psychologe. Eine der Menschen, die Cathy so sehr verabscheut, denn keine wollte ihr glauben.... Und der Horror nimmt kein Ende, denn Lee ist nie aus Catherines Leben verschwunden und das Spiel beginnt von Neuem... "Regungslos stand er da, die Hand auf der Schaufel gestützt, sah zu, wie das Blut nur so aus ihr herausströmte, und wunderte sich über seine prächtige Farbe, das flüssige Juwel - darüber, dass sie sogar noch inm Angesicht des Todes die schönste Frau war, die er je gesehen hatte." Seite 14 Schreibstil: "Wohin du auch fliehst" soll der erste Psychothriller der Autorin Haynes gewesen sein. Und ich bin verblüfft, wie punktgenau sie das Grauen und den Wahn in Worte fassen kann, die den Leser an die Seiten fesseln und das Nervenkostüm strapazieren. Elizabeth Haynes beweist auch in ihrem ersten Buch Mut, indem sie Dinge nicht verschleiert und so wiedergibt, wie sie es sich in ihrem Konzept des Psychothrillers vorstellt. Zwar beginnt hier der eigendliche Psychoterror, dessen Folgen wir aber schon von beginn an erleben, recht spät, dafür jedoch äußerst intensiv und kaum erträglich. Der Kern der Story ist recht spät angesetzt und der Showdown sprengt nochmals alles. In dem vorderen Verlauf der Handlung lernen wir die Entsstehungsgeschichte kennen, das ruinierte Leben danach und auch Cathys Zwangsstörungen, ihre Therapie und Hilflosigkeit. Dieser Part nimmt den Hauptteil ein, obwohl das letztere Drittel eigendlich das Gewicht des Thrills ausmacht. Das muss man mögen und akzeptieren. Zwar gibt es auch im Entsstehungsteil und in Cathys Leben nach Lee spannende und nervenaufreibende Momente, aber der Kern ist das, was mich wirklich erschauern lassen hat. Besonders gefällt es mir wie Elizabeth Haynes nicht nur den Thriller beschreibt, sondern auch das normale Umfeld. Hier gibt sie ein England wieder, wie man es kennt, oder spätestens durch ihre Worte kennenlernt und nachempfindet. Der gemütliche Pub mit feiernden Leuten, das Cafe mit dem Tee, wo man gerne selbst etwas Milch eingießt, bis er die richtige Farbe hat und die viktorianischen Mehrfamilienhäuser, die so viele Gefahren bieten.... Wer zu diesen schreiberischen Werkzeugen greift, wie es unser Autorin Elizabeth Haynes in "Wohin du auch fliehst" tut, der beweisst eindeutig Mut und ist sich ihrem Genre Psychothriller absolut sicher. Das was Autorin Haynes hier auftischt, ist nichts für zarte Gemüter und kitzelt die Nerven und beschert Gänsehaut und Angst. Verstörend, unverschönt und gnadenlos nennt sie die Dinge beim Namen und sorgt somit für ungefiltertes Entsetzen und Sprachlosigkeit. Die Autorin weiß es die Leser gleich zu Beginn an die Seiten zu fesseln, hier gelingt ihr dies duch einen Gerichtsprozess, der neugierig macht. Unfreiwillig gerät man hier durch ihren Schreibstil direkt in das Geschehen und kann sich ein erstes Bild der Protagonisten machen und vielleicht schon Stellung beziehen. Wird man zu denen gehören, die denken, dass Lee der liebevollste Partner ist, den es gibt? Oder kann man Cathys Ängsten glauben schenken? Ihr Wiedererkennungswert ist hier zweifellos der gnadenlose und direkte Ton, die detaillierte Recherche und Kenntnis, und der Blick in die perfiden Denkstrukturen eines waschechten Psychopathen und die Ausformungen von Zwängen und psychologischen Folgen stetiger Pein und Terror. Sie bedient das Genre Psychothriller perfekt. "Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Bad, mir war wieder schlecht. In mir war nichts mehr, nur noch Schmerz." Seite 224 Charaktere: Dieses Buch besteht eigentlich aus drei Hauptprotagonisten und zwei Handlungssträngen. Aus diesen beiden Handlungssträngen wird ein großer Teil der Geschichte erzählt und die Charaktere erhalten ein Eigenleben. . Catherine: Von ihren Freunden Cathy genannt. Cathy ist ein richtiges Partygirl, lebensfroh, jung, immer auf der Suche nach einem Abenteuer. Sexy, selbstbewusst und gern unter Leuten. Dann lernt sie Lee kennen, als hätte ihn der Himmel geschickt. Doch die Beziehung mit Lee wirft seine Schatten und wir lernen Cathy später als psychisches Wrack kennen, die ein Leben unter Kontrollzwängen und Zwangsneurosen lebt. Ein Alptraum. Stuart: Stuart ist Psychologe und zieht in eine Wohnung über Cathy ein. Schnell erkennt er auf dem ersten Blick, dass seine Mitbewohnerin arge Probleme und Störungen hat, die sie niemals selbst bewältigen kann. Er nähert sich Cathy. Doch Cathy hasst nichts mehr als Polizisten, Psychologen und Ärzte. Wird Stuart einen Zugang zu Cathy bekommen? Vielleicht entwickelt sich sogar mehr daraus? Lee: Von alles fasziniert und angehimmelt. Der Traummann für jede Frau. Herzlich, charmant und so liebevoll. Doch er hat auch einen ungewöhnlichen Job, über den er nicht sprechen kann. Zu groß sei die Gefahr für Cathy. Und er liebt Cathy doch über alles. Je mehr Cathy von Lee wissen will, umso seltsamer wird Lee. Schnell wird Cathy skeptisch und fühlt sich unwohl. Doch Lee hat schon sein Werkzeug, wie er Cathy so biegen kann, dass ihr keiner mehr glaubt und ihre Freunde sie für undankbar halten. Von Wahn besessen und von einem Plan getrieben, der kein Ende findet.... Die Autorin verblüfft in ihrem Thriller mit einer angenehm überschaubaren Anzahl an Charakteren, die nach und nach dem Leser nahe gebracht werden. Hier erleben wir vor allem Cathy und Stuart, aber auch Rückblicke und Perspektiven, die zeigen, wie folgenschwer Lees Terror und Gewalt das Leben von Cathy manövriert haben. Auch Cathys damaligen Freundeskreis lernen wir kennen, und später das Team der Psychologen, die versuchen Cathy aus ihren Zwängen zu holen. Es entsteht ein komplettes Bild aus Gut und Böse. Ganz besonders die Einblicke in die gestörte Welt und in die Faszination des Stalkers Lee ist der Autorin erschreckend gut gelungen. Vor allem das handelnde und operative Geschick von Lee hat mich fassungslos gemacht. "Es ging nicht mehr nur darum, ihn zu verlassen. Es ging darum, die Beine unter dem Arm zu nehmen und zu fliehen." Seite 274 Meinung: Das ganz besondere an diesem Thriller ist, dass er, obwohl er erst so spät Fahrt aufnimmt auch schon mit seiner Vorgeschichte und dem Leben nach Lee spannend und fesselnd ist. Dennoch ist der Kern der Geschichte dass, was später der reinste Psychothriller ist. Das hat mich wirklich geschockt und sprachlos gemacht. Aber so kenne ich Elizabeth Haynes schon und bin froh, dass sie mich auch hier wieder begeistern konnte. Und ich frage mich, was um alles in der Welt bewegt einem Autor, solche Grausamkeiten zu Papier zu bringen. Kaum zu glauben, dass dieser Thriller aus der Feder einer Frau stammt. Am liebsten würde ich ganze 5 Sterne vergeben, aber die spätere Spannungsspitze kann so manchen Leser fast als Hinhaltetaktik vorkommen, auch ich hätte mir manchmal schon eher mehr Pepp gewünscht. Daher gibt es einen halben Stern weniger. "Ich hob meinen Blick und sah zwei Dinge, die mich in Angst und Schrecken versetzten. Zuerst das Lächeln und den Blick in seinen Augen, der mir zu verstehen gab, dass er mich genau da hatte, wo er mich haben wollte, und dass es noch lange nicht vorbei war." Seite 300 Schauplätze: Ich liebe es einfach in den detaillierten Umschreibungen der Umgebung der Autorin zu versinken. So werde ich Teil der Handlung, und wäre es manchmal lieber nicht. Sie beschreibt nicht nur das alltägliche Leben in England punktgenau, sondern auch das erbärmliche Spiel der Gwalt, der Zerstörung und die Wege des Messers minutiös. Ein Grauen. Ich mag es, wie Haynes den Duft der Straßen, das Licht der abendlichen Rushhour und den Farbwechsel des englischen Tees beschreibt. Neben all den Entspannungsoasen beschreibt sie aber auch die schrecklichen Zwänge und Kontrollgänge von Cathy. Ihr Leben in Gefangenschaft von Lee und ihrer eigenen Psyche. Die wahre Story jedoch findet in den Gehirnwindungen des Psychopathen Lee und in den Folgen der Bezihung und der kranken Psyche von Cathy statt. Grandiose Umsetzung, bildhafte Darstellung, großes Kopfkino! Cover: Dieses Cover ist ein Blickfang, grandios, weckt Neugierde und läd zu Interpätationen ein. Der Klapptext verspricht eigendlich zu wenig, denn der Inhalt ist deutlich erschreckender, als man zunächst annimmt. Hochwertige Verarbeitung, tolles Schriftbild, lockere Aufteilung. Das Cover wird sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen, versprochen...! Die Autorin: "Elizabeth Haynes wuchs in Seaford, Sussex auf und studierte an der Leicester University Englisch, Deutsch und Kunstgeschichte. Sie arbeitet als Fallanalytikerin bei der Polizei und lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Kent. Wohin du auch fliehst ist ihr erster Roman." Fazit: Auch in ihrem ersten Psychothriller begeistert mich die Autorin auf gewohnte Weise. Verstörend, erschreckend, fesselnd und absolut empfehlenswert für alle Psychothriller-Fans. 4,5 Sterne für dieses wahnsinnige Leseerlebnis!

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