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Rezension zu
Die Siliziuminsel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Aberglaube trifft Technik

Von: FrauSchafski
26.04.2020

Die namengebende Insel ist ein befremdlicher Ort. Sie dient den Menschen als Müllverwertungsanlage und das ist schon fast ein Euphemismus. In Wahrheit wird dort alles entsorgt, was die konsumverwöhnte Gesellschaft nicht mehr benötigt. Bevölkert wird die Insel zum größten Teil von bettelarmen, sogenannten „Müllmenschen“, die ihr Auskommen dadurch erwirtschaften, dass sie sich durch stinkende Abfallberge wühlen, um irgendetwas Verwertbares zu finden. Kontrolliert wird die ganze Insel von großen Clans, die mafiagleich die Fäden in den Händen halten. Es gilt, aus allem Profit zu schlagen, die Menschen auszubeuten und als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen. Die Atmosphäre an diesem Ort ist hervorragend eingefangen. Es ist ein trostloser Ort, düster und gefährlich. Der durch technische Hilfsmittel geprägte Alltag der Menschen trifft auf einen kulturell tief verwurzelten Aberglauben. Aus diesem Gegensatz entspinnt sich das Storysetting. Über weite Strecken konnte ich dem gut folgen, war fasziniert und befremdet zugleich. Leider verliert sich der Autor zwischenzeitlich in diesem Spannungseld. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, die Figuren tauchen in schnellem Wechsel auf und es fiel mir zunehmend schwer, der Story zu folgen. Zum Ende hin wartet der Autor dann noch mit einem echten Knaller auf und man begreift, dass der Roman weit weniger dystopisch ist, als es den Anschein macht. Fazit: Eine verrückte Reise zwischen Technik und Aberglaube, Zerstörungswut und Verehrung. Es besteht die Gefahr, in der zwischenzeitlich wirren Story verloren zu gehen, aber die Message hinter dem Roman ist enorm wichtig und überraschend.

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