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Rezension zu
Sündengräber

Sündengräber (Kristina Ohlsson)

Von: Poldi
22.04.2020

Der Tod eines Mannes, der den Ehering seiner Tochter am Finger trägt, wirft einige Fragen auf – nicht nur nach dem Schützen, der den Mord begangen hat. Federika Bergmann wird auf den Fall angesetzt, doch zunächst fehlt ihr noch die heiße Spur. Federikas Partner Alex Recht wird währenddessen von einem Bestatter um Hilfe gebeten, der verzweifelt auf der Suche nach seiner Familie ist. Nur langsam erkennen die beiden, dass beide Fälle zusammenhängen müssen... Mit „Sündengräber“ schließt Kristina Ohlsson ihre Thriller-Reihe um Federika Bergmann ab – vorerst zumindest, denn das Ende ist nicht vollständig abschließend, sondern ermöglichen durchaus noch die Rückkehr zu den lieb gewonnenen Figuren. Und diese bekommen von der schwedischen Autorin auch wieder jede Menge Aufmerksamkeit geschenkt und werden mit einer großen Herausforderung in ihrem Privatleben konfrontiert. Und obwohl dies besonders im Mittelpunkt recht viel Raum einnimmt, wirken diese Passagen nicht störend, sondern fügen sich stimmig ein – insbesondere, wenn man die vorigen Teile der Buchreihe kennt. Mir gefällt, wie einem die Charaktere dabei noch näher rücken und man mit ihnen mitfiebert, was eine ganz neue Art von Spannung in den Roman mit einbringt. Der Fall an sich ist ebenfalls sehr dynamisch umgesetzt und bietet ein anfangs undurchsichtiges Geflecht, dessen Zusammenhänge sich erst nach und nach erschließen. Viele überraschende Erkenntnisse sorgen dabei für Abwechslung, manches wirkt dann aber doch eine Spur zu konstruiert und aufgesetzt. Und leider zerfranst die Geschichte auch mehr, als man es von der Autorin kennt. So werden einige Nebenschauplätze aufgemacht, die reizvoll wirken, aber schlussendlich nicht aufgelöst werden, was deren Wirkung leider verpuffen lässt. Der Schreibstil von Kristina Ohlsson hat mir auch in „Sündengräber“ sehr gefallen, da er so nahbar und lebendig ist. Durch viele eingebaute Details werden die beschriebenen Szenen vor dem inneren Auge lebendig. Ähnliches gilt auch für die Charaktere: Federika und Alex bekommen neue Facetten verliehen und deutlich weiterentwickelt, die Nebenfiguren wirken präsent und haben eine individuelle Ausstrahlung, die die Stimmung des Romans gekonnt beeinflusst. Durch die kurzen Kapitel und den damit verbundenen vielen Szenenwechsel entsteht eine dynamische Stimmung, der Leser muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen. Die einzelnen Stränge lassen sich dabei aber gut verfolgen, sodass es nicht unübersichtlich wird. „Sündengräber“ ist trotz kleinerer Kritikpunkte sehr lesenswert, nur die vielen Nebenschauplätze, die dann nur wenig zum Gesamtwerk beitragen, sind mir nicht ganz gelungen in Erinnerung geblieben. Der lebendige Schreibstil, ein geschickt zusammengesetzter Fall und lebendige Charaktere sorgen aber für eine spannende Handlung, die durch das Privatleben der beiden Hauptfiguren gekonnt ergänzt wird. Ein lesenswertes Buch, selbst wenn man die vorigen Teile der Reihe nicht kennt.

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