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Rezension zu
Das geheime Glück

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schwer und berührend

Von: Barbaras Bücherbox
12.04.2020

Im September 2016 beschließt der achtzigjährige Robbie, den Freitod zu wählen. Er leidet unter einer frühen Form von Alzheimer und weiß, dass es mit seinem Gedächtnis nicht mehr besser wird. Bevor er nicht mehr dazu in der Lage ist, entscheidet er sich dazu, seiner Frau Emily diese schwere Last zu nehmen – und lässt sie allein zurück mit einem großen Geheimnis, von dem nur sie beide wussten. Die Geschichte über das liebende Paar Emily und Robbie führt uns rückwärts durch die Zeit und durch das Leben der beiden Protagonisten. Wir begleiten sie durch ihre Hochs und Tiefs, ihren Kinderwunsche, ihre Vergangenheit, ihr Kennenlernen – doch alles wird überschattet von einem großen Geheimnis, dessen Last so groß und schwer ist, dass sowohl Emily als auch Robbie manchmal darunter erdrückt zu werden scheinen. Es fällt mir schwer, mehr über die Geschichte zu verraten, denn durch den stilistischen Kniff des rückwärts Erzählens fiebert man jeder neuen Erkenntnis entgegen, die ein wenig von der Vergangenheit aufdeckt, was jedes weitere Wort über die Geschichte als zu viel erscheinen lässt. Trotz dieser Erzählart schafft es die Autorin, eine sichtbare Entwicklung ihrer Protagonisten voranzutreiben, nur eben in die umgekehrte Richtung. Gleichzeitig ist man jedoch immer traurig, einen Zeitabschnitt hinter sich zu lassen, denn wir wissen, dass die Zukunft der beiden bereits vorbei ist. Ein ungewöhnliches Gefühl beim Lesen, denn das Hoffen-auf-Glück-am-Ende bleibt so irgendwie auf der Strecke. Dennoch stehen Robbie und Emily einem sehr nahe und den Schmerz, den sie erfahren, kann man beinah spüren. Dass die Geschichte dabei teilweise ein wenig süßlich, ein wenig kitschig ist, kann man verkraften. Dieses Buch hat mich tief berührt und überrascht, denn es befasst sich mit vielen schweren Themen, die in unserer Gesellschaft gerne totgeschwiegen werden und daher sollten geneigte Leser, die einen netten Liebesroman erwarten, zweimal darüber nachdenken, sich dieser Lektüre zu widmen. Wer sich daran jedoch nicht stört, könnte große Freude – und auch Traurigkeit – mit diesem Roman haben. Ein Buch, das nachwirkt. Großartig!

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