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Rezension zu
Das Paradies meines Nachbarn

Iranische Kindersoldaten als Designgötter

Von: Marvellous.books
11.04.2020

In „Das Paradies meines Nachbarn“ geht es um Kindersoldaten, um den Iran – und um Marketing und Produktdesign, aber vor allem Selbstfindung und die Verarbeitung der eigenen Vergangenheit. Ali Najjar ist der neue Chef in der Agentur von Sina, und sein Ruf eilt ihm voraus. Als ehemaliger Kindersoldat im Iran, die als Vorhut durch Mienenfelder gejagt wurden und so quasi in den sicheren Tod geschickt wurden, ist ihm eins fremd – Angst. Und da er diese nicht kennt, ist er radikal und aggressiv, hat einen ungewöhnlichen Blick auf die Dinge und ist ein extrem fordernder Chef. Als Flüchtling in Deutschland angekommen, ist er heute ein gefeierter Star in der Designer-Szene. Seine Mutter ist vor kurzem im Iran gestorben, und hinterlässt ihm einen Brief – einen Brief, der von Ali-Reza übergeben werden soll, der seit den Giftgasangriffen an den Rollstuhl gefesselt ist und nie über die posttraumatische Störung hinweggekommen ist, die der Krieg in ihm als Kind hinterlassen hat. Sina hingegen hat einen iranischen Vater, den er kaum kennt, und befindet sich gerade mitten in einer Selbstfindungsphase. Wie die drei zusammenfinden, das müsst ihr selbst herausfinden, indem ihr das Buch lest. Es ist ein außergewöhnlicher Blick, den der Autor wählt, um den Lesern Zugang zu diesem schwierigen iranischen Kapitel zu gewähren. Nicht immer einfach zu lesen, habe ich es aber genossen, mich auf diese Reise einzulassen, und wurde mit einer intelligenten, vielseitigen Geschichte belohnt.

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