Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Wer zweimal stirbt

Wer zweimal stirbt (Leif Persson)

Von: Poldi
10.04.2020

Statt Pilzen findet der junge Pfadfinder Edvin bei einem Waldausflug einen Totenkopf. Geistesgegenwärtig nimmt er ihn mit und präsentiert ihm seinem Nachbarn Evert Backström, der als Kommissar bei der Stockholmer Polizei tätig ist und den Fall direkt übernimmt. Doch zunächst muss er natürlich erst einmal herausfinden, um wen es sich bei dem Opfer handelt – und schon dabei stößt er seinen Kollegen nicht nur einmal mit seiner arroganten Art vor den Kopf... Mit „Wer zweimal stirbt“ hat der schwedische Autor Leif Persson bereits den vierten Roman seiner Krimi-Reihe um Ermittler Evert Backström veröffentlicht. Und ganz im Stile auch anderer Vertreter des skandinavischen Krimis ist seine Hauptfigur alles andere als ein klassischer Held, sondern im Gegenteil sogar reichlich unsympathisch. So ist er vollends von sich und seinem Können überzeugt, was er auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Mitmenschen präsentiert – und zugegeben ist er mit seinem Scharfsinn tatsächlich ein fähiger Ermittler. Doch auch seine rückständige Weltsicht, seine diskriminierenden Kommentare und sein unbestreitbares Alkoholproblem sprechen nicht gerade für seinen Charakter. Leider fällt es gerade deswegen schwer, eine Bindung zu der Figur aufzubauen, da er kaum in positiven Momenten gezeigt wird. Das ist sicherlich ein interessantes Stilmittel des Autors, der so den Fall differenzierter betrachten kann, hat bei mir an einigen Stellen aber die Freude an dem Buch merklich gemindert. Sprachlich ist der Roman allerdings gut und stilsicher geschrieben, besonders der fein eingebaute Wortwitz kann überzeugen. Der Fall in diesem Roman geht nur von wenigen Indizien aus und baut sich dann immer weiter auf. Interessanterweise ist dabei der Start mit den geringen Hinweisen spannender geraten als der spätere Verlauf – vielleicht weil die Handlung dort mehr auf den Punkt gebracht ist. Persson neigt im Mittelteil zu zu langen Ausführungen, die nur wenige neue Informationen einbringen und auch die Figuren nicht prägnanter erscheinen lassen. Auch wird die Dynamik hier heruntergefahren, manche Abschnitte in dem Roman wirken eher starr. Doch am Ende fängt sich die Geschichte wieder und präsentiert dann ein spannendes und packendes Finale, das die gut durchdachten Hintergründe ebenso kurzweilig wie unterhaltsam aufdeckt. Und auch wenn man einige Teillösungen vorausahnen konnte, gibt es viele erstaunliche Überraschungen, die sich jedoch gut in das Gesamtbild einfügen. „Wer zweimal stirbt“ kann von mir nicht uneingeschränkt empfohlen werden, dafür ist die Hauptperson zu unsympathisch, verlaufen manche Passagen zu starr. Doch zu Beginn und am Ende wird eine atmosphärische Spannung erzeugt, auch der Fall ist gut durchdacht und führt in einige überraschende Richtungen. Durch den gekonnten Schreibstil und den eingebauten Witz habe ich das Buch dennoch als lesenswert empfunden. #zuhausehören #buchladenliebe #hörbuchliebe #youarenotalone #homeoffice #zuhausebleiben

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.