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Rezension zu
Die Hoffnung zwischen den Zeilen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lichtblick und Hoffnungsschimmer - Vorsicht Spoiler

Von: Mirabellaparadise
08.04.2020

Das Cover, welches den Beginn der Geschichte, den zeitgemäßen Kleidungs- und Frisurenstil sowie die Armut zeigt, ist meines Erachtens brillant gewählt. Dazu trägt sicherlich auch die Bildbearbeitung bei, die die Szene und das damit verbundene Leben in tristen, deprimierenden „Schwarz-Grau-Beige-Braunen“-Tönen darstellt. Die, im Inneren ausgetragenen, seelischen Konflikte von Elsa und Uli stehen im Vordergrund dieses, in der Nachkriegszeit spielenden, fesselnden Romans rund um das Thema Liebe. Es geht nicht nur um bedingungslose, verzweifelte, aussichtslose Liebe – sondern auch um pure, uneigennützige Nächstenliebe. Elin Olofsson beweist hier eine außerordentliche, sensible Erzählkunst, indem sie die Fragen, die sich mir als Leserin im Laufe der Geschichte stellen, mit Rückblenden auf die Vergangenheit der beiden Protagonistinnen, beantwortet. Ulis schwere Kindheit mit einer alleinerziehenden Mutter, die sie als Strafe Gottes empfunden hat, geht mir unter die Haut. Mich verstörende Szenen werden beiläufig und nahezu emotionslos geschildert. Neben körperlichen Strafen fesselt die egoistische Mutter, ihre kleine Tochter an den Tisch, um „Bekannte“ zu besuchen, während die demente Oma „aufpassen“ muss. Schläge und Drohungen stehen an der Tagesordnung. Diese drastische „Erziehungsmethode“ hat schlimme Auswirkungen auf Ulis Persönlichkeit. Auf der Suche nach Liebe wählt sie den falschen Weg und wird ein leichtes, vertrauensseliges Opfer für Männer, die auf der Suche nach einem unverbindlichen „Abenteuer“ sind. Kaum trifft sie den Mann, der ihre Liebe erwidert, wird er an die Front geschickt. Elsa ist ein braves, eher unscheinbares Mädchen aus einfachem, aber gutem Hause, welches sich aus Mitleid, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein in eine schwierige Lage bringt. Eine Protagonistin, die man einfach liebhaben muss und sich als beste Freundin wünscht. Der historische Aspekt dieses Romans: 2. Weltkrieg, Fahnenflucht, die Suche nach Verschollenen, die Kinderlandverschickungen und die Armut in den darauffolgenden Jahren werden von der Autorin geschickt in die Erzählung eingebunden, ohne von der Haupthandlung abzulenken. „Die Hoffnung zwischen den Zeilen“ ist ein aufwühlendes, tief berührendes Buch, welches aber auch Zuversicht schenkt.

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