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Rezension zu
Die Tochter des Wolfs

Eine Saga geht zu Ende

Von: Hilal Türe / Hilou
23.03.2020

Zum Inhalt: Der Abschlussband der Weitseher-Saga befasst sich mit den Abenteuern von dem ehemaligen königlichen Assassinen Fitz Chivalric Weitseher und seiner Tochter Biene. Diese wurde von den Dienern von Clerres entführt, da sie die nächste Weiße Prophetin werden soll, mit deren Weissagungen die Diener ihre eigene Macht weiter festigen wollen. Doch Fitz ist unbeirrbar und nimmt jedes Risiko auf sich, um seine Tochter zu retten. Und Biene gibt auch so schnell nicht auf, denn sie kommt ganz nach ihrem Vater... Meine Leseerfahrung: Wer die Ausdauer hatte und die vorherigen Bände gelesen hat, dürfte am letzten Teil der "Das Kind der Weitseher"-Trilogie nicht vorbei kommen. Vielmehr ist es Pflicht, diesen Abschlussband zu lesen. Ich habe leider nur einige Bände der Weitseher-Reihe gelesen und nicht jedes Band war durchgehend spannend oder unterhaltsam. "Die Tochter des Wolfs" ist leider an einigen Stellen auch sehr langatmig erzählt und daher äußerst ermüdend. So richtig in die Geschichte kommt man erst nach gut 200 - 250 Seiten rein. Und bei über 1000 Seiten ist das noch akzeptabel. Allerdings kommt Robin Hobb einfach nicht ohne die vielen erzählerischen Abschweifungen aus, was dazu führt, dass die Geschichte einfach nicht zum Ende kommen will. Nicht etwa um Seiten zu füllen, wie ich finde, vielmehr ist das der typische Hobb-Erzählfluss, der im letzten Band bis zum Äußersten ausgeschöpft wurde. Sowas kann man mögen oder nicht, ich persönlich war manchmal versucht, an einigen Stellen einfach vor zu blättern, insbesondere dann, wenn Einiges aus der Vergangenheit erzählt wurde, was meines Erachtens selten nützlich für die gegenwärtigen Geschehnisse waren. Andererseits stellen alle Bände zusammen ein durchweg komplexes Gesamtwerk dar, so dass man sie besser in einem Ruck durchlesen sollte, um die Zusammenhänge besser zu verstehen. Da mir einige Bände fehlen, und auch viel Zeit zwischen den gelesenen Büchern vergangen ist, fühlte ich mich teilweise etwas außen vor.  Dennoch fand ich das Buch unterhaltsam und voller interessanter Begegnungen mit tiefgreifenden Charakteren. In diesem Band hat mir die Darstellung von Biene Weitseher sehr gut gefallen. Trotz ihres jungen Alters ist sie schon eine große Kämpferin mit recht reifen Gedankengängen. Es ist spannend, ihre Entwicklung mit zu durchleben, daher habe ich die Kapiteln, die aus ihrer Sicht erzählt wurden, mit viel Vergnügen gelesen. Aber auch die anderen Hauptfiguren wie Fitz und Narr, die man bereits durch die vorherigen Bände begleiten durfte, haben durchweg sympathische Züge und sind äußerst gut durchdacht. Es gibt kaum eine so lange Fantasy-Reihe mit derart authentischen Protagonisten, die dem Leser mit der Zeit ans Herz wachsen. Zudem wird im Gegensatz zu vielen anderen Fantasy-Werken sehr emotionsgeladen erzählt, dass man gar nicht drumherum kommt, den eigenen Gefühlen freien Lauf zu lassen und  mit den Figuren mitzuleiden.  Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass die Geschichte des Weitsehers hier endlich ein Ende findet und hoffe auf neue Abenteuer aus der Feder von Hobb, die uns weiterhin in phantastische prächtige Welten jenseits unser Vorstellungskraft entführen. Fazit: "Die Tochter des Wolfs" ist ein zufriedenstellender Abschluss für eine dermaßen lange Fantasy-Reihe voller lebensechter Charaktere, bildgewaltiger Szenerien und reichlich Emotionen, die man vergleichsweise selten in phantastischen Geschichten in solchem Maße erleben darf.

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