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Rezension zu
Tage in Cape May

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mitreißend

Von: gedankenbuecherei
12.03.2020

MEINE MEINUNG: Liebesroman könnte meiner Meinung nach nicht unpassender für die Beschreibung dieses Romans sein. Viel mehr ist es doch ein Buch über Selbstfindung und Selbstentdeckung, eine Geschichte über das, was die Protagonisten Effie und Henry für die Liebe halten. Das frisch verheiratete Ehepaar reist in die Flitterwochen nach Cape May und allein an der Tatsache, dass Effie nach nur einer Woche in dem ruhevollen Örtchen am Strand bereits langweilig wird und sie lieber wieder die Heimreise antreten würde lässt erahnen, dass sie doch noch sehr jung ist und sich nach Erfahrungen und Erlebnissen sehnt, die ihr noch bevorstehen. Henry scheint schwer verliebt und versichert seiner frischgebackenen Ehefrau immer wieder aufs Neue, wie sehr er sie liebt, dennoch erkennt man auch bei ihm schnell die junge Naivität. Beide sind sie schließlich erst 18 und 20 Jahre alt und fühlen sich nun nach der Heirat vollständig erwachsen. Besonders Henry ist darauf bedacht, ein guter Ehemann zu sein, der seiner Familie Ehre und Stolz bringen würde. Der Leser wird eingeführt in eine prüde wirkende Ehe und der Erwartungshaltung gegenüber dem Leben in den 50er Jahre. Kurz vor ihrer vorzeitigen Abreise treffen die beiden auf eine alte Bekannte Effies aus Kindertagen. Clara genießt ihr dekadentes Leben in vollen Zügen und verbringt ihre Zeit in Cape May mit ihrem Liebhaber Max und dessen distanzierter, beinahe schon desinteressierten Schwester Alma. Drei Charaktere aus dem luxuriösen New York, die es gewohnt sind, zu tun was sie wollen, stets begleitet vom Genuss des Alkohols. Henry und Effie bekommen Einblicke in eine Welt, die ihnen zunächst völlig fremd und schockierend erscheint. Ganz anders hatte sich Henry das idyllische Leben mit seiner Frau ausgemalt. Aber besonders er ist es letztendlich, der Gefallen an dem Leben findet, das die drei New Yorker ihm vorleben und zu dem er immer mehr dazugehören will. Henry und Effie erscheinen in Chip Cheeks Roman als sehr naive Charaktere, die sich schnell zu Dingen verleiten lassen, die normalerweise nicht zu ihrem Alltag gehören würden. Sie werden mutig, entdecken sich selbst und lernen viel über die Liebe und vor allem über die Macht der Verführung. Dabei scheinen sie die Veränderungen nicht einmal richtig zur Kenntnis zu nehmen. Fasziniert von dem Lebensstil der drei, werden Effie und Henry in einen Strudel gesogen, der große Auswirkungen auf ihr restliches Leben und ihre Beziehung nehmen wird. Wir begleiten die Protagonisten auf ihrer grundlegenden Entwicklung, die nicht einmal zwei Wochen braucht. Sie werden wagemutig und offener. Chip Cheek regt zum Nachdenken an, über Entscheidungen die binnen Sekunden getroffen werden und dennoch Auswirkungen auf den Rest des Lebens haben. Einen großen Teil des Romans machen geschilderte Liebesszenen aus sowie erotische Beschreibungen, die immer wieder auf Henrys Gedanken hinweisen. Diese bleiben jedoch so dezent, dass der Leser das Gefühl bekommt, in Henry selbst zu stecken, der sich diese Gedanken nicht eingestehen will. Chip Cheek beschreibt in einer Sprache, die die Leser zurückversetzt, in eine Zeit, die längst vergangen ist und in lebhaften Bildern, die das Geschehen genau vor Augen führen. Auch wenn diese Geschichte eher Alltagssituationen beschreibt, konnte sie mich vollends in ihren Bann ziehen. Hier geht es weniger um die Handlungen an sich, sondern um das, was diese auslösen, die Gefühle, die Verwirrung und letztendlich die Konsequenzen. FAZIT: Chip Cheeks Roman fasziniert durch Klarheit. Zwei junge Erwachsene, die Entscheidungen für ihr Leben treffen und sich dessen nicht einmal bewusst sind, stehen in dieser Geschichte im Vordergrund. Das Buch konnte mich absolut überzeugen, so gewaltig waren die Handlungen, Entscheidungen und ihre Konsequenzen geschildert.

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