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Rezension zu
Die Hoffnung zwischen den Zeilen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unnahbare Hauptfiguren

Von: Maike P.
25.02.2020

Im Mittelpunkt des Buches stehen zwei Frauen, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs ihr Leben meistern. Ulrike Hartmann hat mit dem Tod ihres geliebten Hansi alles verloren, was sie an Deutschland bindet und versucht daher zu ergründen, was Hans mit der unbekannten Schwedin verbindet. Warum gab es den Briefwechsel? Was ist wirklich mit Hans geschehen? Auf der anderen Seite steht die unnahbare Elke Pettersson, die ein Leben ganz für sich allein führt, aber damit auch zufrieden scheint. Doch hat sie ein dunkles Geheimnis, in das sie nur Ulrike einweiht. Daraufhin ist das Leben der beiden Frauen untrennbar miteinander verwoben. Die Autorin stellt zwei Frauen in den Mittelpunkt ihrer Geschichte, an die man als Leser leider im Verlauf der gesamten Geschichte nicht so recht herankommt. Ulrike Hartmann ist vom Schicksal tief getroffen worden: Ihr Verlobter ist geflohen und gestorben und seine Mutter bringt ihr keinerlei Mitgefühl entgegen, und dann scheint es auch noch, als habe es in Hansis Leben eine andere Frau gegeben. Sie müsste tief gebrochen sein, doch geht sie unbeirrt und doch irgendwie kopflos durchs Leben. Sie flüchtet nach Nordschweden, um die unbekannte Frau aufzusuchen und entwendet dabei kurzerhand den Mantel ihrer früheren Dienstherrin. Auch später schaut sie immer wieder, wie sie die Dinge zu ihrem eigenen Vorteil drehen kann. Ihr Handeln blieb mir vollkommen unerklärlich. Weder schien mir ihr Handeln durch die Trauer erklärbar noch durch ihre Abgebrühtheit. Es scheint vielmehr, als stolpere sie von einer Situation in die andere. Aber dann merkt man doch, wie sie manches sehr genau plant – und dann schlussendlich doch nicht mitdenkt, weil ihr die unsinnigsten Fehler passieren. Elsa Pettersson ist ebenso unnahbar und wenig sympathisch. Ihr Leben und ihre Arbeit werden recht detailliert beschrieben, wie auch die Annäherung mit den Männern in ihrer Umgebung. Aber alles wirkt so wirr, dass man auch Elsa nicht wirklich kennenlernt oder an sie herankommt. So bieten leider beide Damen keinerlei Identifikationsmöglichkeiten, und man fühlt und leidet auch kein Stück mit ihnen mit. Das dunkle Geheimnis, das Elsa Ulrike schlussendlich offenbart, geht etwa in die Richtung, die man sich als Leser schon denken konnte. So bleibt die große Überraschung aus. Die Geschichte nimmt danach ein klein wenig Fahrt auf, aber man muss sich doch sehr wundern, wie planlos beide Frauen vorgehen und wie wenig sie mitdenken und wie sehr sie dann andere Menschen immer zu ihrem Zweck ausnutzen. Am Ende kommt es zu einer Art Happy End, das vermutlich nicht für alle Parteien wirklich „glücklich“ ist, auch wenn sich die Figuren dies immer vergewissern. Aber irgendwie ist es einem auch egal, weil man beim Lesen ohnehin keine Sympathien für Elsa oder Ulrike entwickelt hat. Der Klappentext klang wirklich vielversprechend, aber was die Autorin daraus gemacht hat, konnte leider gar nicht überzeugen.

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