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Rezension zu
Das geschwärzte Notizbuch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Genau wie erwartet und trotzdem irritierend

Von: Petra M*
01.03.2020

Selten habe ich mich mit einem Buch so schwergetan. Ein wunderschönes Cover, ein toller Einband. Dreihundert Seiten in wirklich großer Schrift. Der Inhalt entspricht genau dem Klappentext, der mich so angesprochen hat. Und trotzdem habe ich vier Wochen für dieses Buch gebraucht, in denen ich zwischen Begeisterung und Anstrengung hin und her geschwankt bin... Der Roman wird ausschließlich aus der Perspektive des Drehbuchautoren Pablo erzählt. Seit mehr als fünf Jahren hält der Regisseur Santiago Salvatierra ihn im Keller seines Hauses gefangen. In dieser Zeit sind bereits zwei Drehbücher sehr erfolgreich verfilmt worden, doch das reicht dem manisch-genialen Regisseur nicht. Jetzt verlangt Santiago das ultimative Drehbuch für den weltbesten Film. Völlig isoliert in seinem Verlies arbeitet Pablo nach einem ritualisierten Plan, der keinerlei Abweichungen zulässt. Doch mit dem zunehmendem Druck Santiagos kommt er nicht zurecht. Er blockiert, verliert sich in Wahnvorstellungen, hat Versagensängste. Eine strenge zeitliche Abfolge gibt Nicolas Giacobone in diesem Roman nicht vor, man folgt der Gedankenwelt des 45jährigen Pablos, der sich mal mit seinen ersten Schreibversuchen in der Wohnung seiner Mutter, dann wieder mit dem besten Aufbau des nächsten Aktes auseindersetzt. Genau das ist das faszinierende, aber auch sehr ermüdende an diesem Buch. Man hat ständig das Gefühl, den sprunghaften Gedanken dieses Mannes zu folgen. Interessant, erwähnenswert, langweilig , banal, abstoßend... Mal lustig, dann tieftraurig. Die Beatles werde ich in Zukunft sicher ein wenig aufmerksamer hören, einige Schauspieler eine Weile etwas anders betrachten. Ich glaube nicht, dass ich dieses Buch ein zweites Mal lesen werde oder es jemandem schenken möchte. Aber vergessen werde ich es auch nicht. Ich habe genau das bekommen, was ich mir vorgestellt habe, aber eigentlich auch wieder nicht. Vielleicht ist es das, was ein gutes Buch ausmacht.

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