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Rezension zu
Lucky Dogs - der Hundetrainer

Lucky Dogs Der Hundetrainer - Der 7 Tage Trainingsplan für jeden Hund

Von: Birgit Jaklitsch
16.02.2020

Der Hundetrainer Brandon McMillan ist den meisten von uns bekannt aus der TV-Doku-Serie Lucky Dogs, die zurzeit immer Sonntags, 14:35 Uhr auf dem Sender SIXX zu sehen ist. Hier kannst Du alle Folgen sehen. Dort holt er Hunde, die als hoffnungslose Fälle gelten, aus dem Tierheim, bringt sie auf seine Ranch, erzieht sie und sucht ihnen eine Familie, die ihnen ein schönes Zuhause bieten möchte. In seinem, im Goldmann Verlag erschienenen Buch, Lucky Dogs, stellt er die These auf, dass es möglich ist, einen Hund innerhalb von sieben Tagen zu erziehen. Diese Aussage hat mich schon ein Bisschen neugierig gemacht. Wie will jemand das schaffen? Mit meinen Erfahrungen deckte sich McMillans Aussage nicht. Aus dem Leben eines Wildtierdompteurs Oft erklären sich Trainingsansätze anderer Trainer besser, wenn man sich einmal den persönlichen Background dieser Person anschaut. Brandon McMillans Eltern waren Wildtierdompteure. Sie dressierten die Tiere für Fernsehsendungen, Werbespots und Zirkusauftritte. McMillan wuchs mit Elefanten, Tigern, Bären, Menschenaffen und anderen Wildtierarten auf. Dressur für Hollywood Die Arbeit mit wilden Tieren, die uns das Blut in den Adern gefrieren lässt, gehörte für Brandon McMillan ganz selbstverständlich zum Alltag. Erinnert Ihr euch an den Tiger aus dem Film „Hangover“? Brandon McMillan, der Autor dieses Buches hat diesen Tiger von Geburt an aufgezogen und trainiert. Genauso wie die Tiere aus dem Film Dschungelbuch und dem Film „Wir kaufen einen Zoo“. Die Arbeit mit Grizzlybären, gehört zu seinem Alltag genauso, wie das Markieren von Krokodilen, das Tauchen mit fünf Meter langen Haien und das Einfangen von Schlangen, um ihnen Gift für Serum abzuzapfen. Mit anderen Worten, die Erlebniswelt des Hundetrainers Brandon McMillan ist mit unserer nicht einmal annähernd zu vergleichen. Man kann wohl sagen, dass er ein Tiertrainer mit großer Berufserfahrung ist, die allerdings aus zoologischen Bereichen stammt, die der normale Hundehalter als exotisch einstufen würde. Ich war hin- und hergerissen Brandon McMillan hat es mir wirklich nicht leicht gemacht, sein Buch zu mögen. Anfangs dachte ich, sieben Tage, das kann doch nur oberflächliche Dressur sein. Wo bleibt da die Beziehung zum Hund, das Vertrauen zueinander? Das ist für mich doch der Kitt, der Hund und Mensch zusammenhält und zwar so, dass die Beziehung auch stürmischen Zeiten standhält. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, schrieb er etwas, was ich inhaltlich voll unterstützen würde. So ging es mir beim Lesen häufiger. Dieser Teil des Buches hat mir gut gefallen In meinen Augen steckt der wichtigste Teil des Buches zwischen den Seiten 20 bis 105. Auf diesen Seiten beschreibt Brandon McMillan, was es ist, dass das Zusammenleben mit Hunden eigentlich ausmacht und worauf man achten muss, damit ein Hund überhaupt lernen kann. Er beschreibt, wie wichtig es ist, dass der Hund Vertrauen in seinen Menschen fassen kann, dass der Mensch sich Zeit nehmen muss, seinen Hund kennenzulernen und gibt Beispiele, wie man eine gesunde Beziehung aufbaut. Er trennt das Erlernen der Technik, von der Konditionierung der Übungen. Natürlich ist auch ihm klar, dass die zuverlässige Konditionierung von Übungen, gut aufgebaut werden muss und es mehr als sieben Tage braucht, um zum Ziel zu kommen. Was er meint ist, dass das pure Erlernen der technischen Abläufe in sieben Tagen zu schaffen sei. Die glorreichen Sieben McMillan beschränkt sich auf sieben Befehle, die jeder Hund kennen sollte: Sitz, Bleib, Platz, Komm, Aus, Fuss und Nein. In diesem Punkt bin ich seiner Meinung, diese Kommandos sollte jeder Hund kennen. Der Aufbau der Übungen ist gut erklärt und wird auf Fotos schrittweise abgebildet. Aber auch wenn man sich bei diesen sieben Kommandos auf das reine Erlernen der Techniken beschränken würde, erscheinen mir sieben Tage knapp bemessen. In den Kapiteln zu den sieben Befehlen, schildert McMillan auch, welche Maßnahmen er einsetzt, um den Hund daran zu hindern, das Falsche zu tun. Sein Belohnungssystem ist nachvollziehbar und meiner Meinung nach auch sehr wirksam. Kleine Geschichten von Hunden, die er aus dem Tierheim gerettet hat, machen seine Methoden noch anschaulicher. Die Korrekturen Will der Hund jedoch das Falsche tun, oder muss er erst noch verstehen, was der Mensch von ihm möchte, sind seine Methoden, häufig stark bewegungseinschränkend und körperlich. Ich würde es so nicht machen. Das ist aus meiner Sicht der Nachteil, wenn man sich beim Training einen festen Zeitrahmen setzt. Das baut, wie ich finde, nur unnötig Zeitdruck auf. Der Hund muss letztlich darunter leiden, wenn der Fokus auf der Einhaltung des Zeitrahmens liegt. Trainingsratgeber für Jedermann Kann man von diesem Buch etwas lernen? Ja, ganz sicher. Würde ich es einem Anfänger empfehlen? Ja, das Buch ist auch für Anfänger geeignet. Allerdings würde ich immer empfehlen, einen erfahrenen Trainer hinzuzuziehen. Denn man muss schon etwas Fachkenntnis besitzen, um für sich herauszufiltern, welche der beschriebenen Techniken in ihrer Anwendung nötig sind, und welche der etwas invasiveren Methoden vollkommen überflüssig werden, wenn man sich bei der Erziehung des Hundes etwas mehr Zeit lassen würde. Ein Widerspruch, den ich nicht aufklären kann Brandon McMillan ist für mich ein in sich widersprüchlicher Trainer. Einerseits erklärt er in der ersten Hälfte des Buches auf wunderbar verständliche Weise, wie wichtig es ist eine Beziehung und Vertrauen zu seinem Hund aufzubauen. Er erklärt verständlich, engagiert und warmherzig auf welchem Weg so ein Verhältnis entstehen kann. Seine Schilderungen zeugen von einem tiefen, und fundiertem Fachwissen. Er erklärt gut nachvollziehbar, wie bestimmte Verhaltensstörungen beim Hund entstehen und was man dagegen unternehmen kann. Er erklärt plausibel welche Rolle Variablen wie Rasse, Alter und Charakter für den Lernerfolg spielen. Er ist ohne Zweifel ein engagierter Tierschützer. Wie das alles mit einem 7-Tageprogramm zusammenpasst, kann ich mir nicht ganz erklären. Ich bin sicher, dies ist eines der Bücher an dem sich Hundeleute reiben werden, interessant und lehrreich ist es allemal.

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