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Rezension zu
Aus und vorbei

Gar nicht mal so reflektierte Berichte

Von: Softeis
09.02.2020

Vorab: Ich bin kein großer Freund von Küchenpsychologie. Ich habe dieses Buch gelesen, da mich vor allem der Untertitel "Woran Frauenfreundschaften zerbrechen und wie wir daran wachsen" interessiert hat. Das Buch gliedert sich in sechs Kapitel, von dem jedes einen theoretischen Teil und Erfahrungsberichte umfasst. Dorothee Röhrig schreibt blumig und pflegt eine Bildungssprache, die sie leider auch den Erfahrungsberichten aufdrückt, was diese weniger glaubwürdig macht. Ich hätte mich eher über einen frischen Schwung verschiedenartiger Berichte aus einem Spektrum unterschiedlicher Milieus gefreut. Die Erfahrungen werden jeweils von einer Seite beleuchtet. Das ist zwar der logische Weg, da es sicherlich schwierig ist, beide Partner einer gescheiterten Freundschaft dazu zu bewegen sich zu äußern. Auf der anderen Seite sind die Berichte leider nicht sehr reflektiert und mir ist oft aufgefallen, dass die schreibende Person sich dem Leser als die moralisch überlegenere präsentieren möchte. Das ist vielleicht menschlich, aber leider auch langweilig und durchschaubar. Besser hätte mir gefallen zumindest in den Freundschaften, die sich wieder entwickelt haben, beide Sichtweisen aufzuzeigen. Im Vorwort wird außerdem die Psychologin Audrey Lobo-Drost erwähnt, ich habe mich sehr auf diese Einschätzungen zu den Erfahrungsberichten gefreut. Leider kommen diese allerdings etwas kurz und werden jedes Mal als Zitat mit dem vollen Namen der Psychologin eingeleitet, was die entsprechenden Absätze etwas holprig lesbar macht. Alles in allem ein Buch. Ein Buch für Frauen, die vielleicht gerade eine Trennung von einer Freundin durchmachen und sich gern davon trösten lassen, dass es anderen auch so geht und dass sie alles richtig gemacht haben (von daher auch ganz gut, dass sich die Berichterstatterinnen so positiv selbst darstellen). Ansonsten sind wenige neue Informationen enthalten.

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