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Rezension zu
Die Stürme des Zorns

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Komplex

Von: Michael Lehmann-Pape
24.04.2015

Im nun vierten Band der „Geschichte Roschars“ bietet Sanderson, wie schon in den vorhergehenden drei Bänden, sprachlich sehr versiert und sehr interessiert an den vielfachen Personen eine intensive, sehr verzweigte, aus vielen Perspektiven geschilderte „Gemengelage“ der Intrigen, Strategien, des Ergehens mit- und gegeneinander der vielen Protagonisten. Der Krieg selbst, der herrscht, wird in dieser Vertiefung der Personen fast nur am Rande mit erwähnt. Damit korrespondiert die Erzählweise Sandersons mit dem „aktuellen Stand“ der Auseinandersetzungen. Während der Kampf selbst in eine Art Stellungskrieg übergegangen ist, lässt Sanderson den blick des Lesers weiter (in den „Zwischenspielen“) in die Welt Roschars schweifen (mitsamt einiger Blicke in die Vergangenheit) und folgt auf der anderen Seite den schon bekannten Protagonisten auf ihren teils gefahrvollen, teils „sich selbst findenden“ Wegen durch Roschar. Das hierbei die ein oder andere „Heldengestalt“ ihren Platz einnimmt und aus so gut wie jeder ausweglosen Situation einen Weg hinausfindet (mit überraschenden Wendungen, bietet dabei dem Leser ähnlich griffige emotionale Verankerungspunkte, wie in „Shallan“, einer der wichtigen, weiblichen Figuren. Zudem dient dieser Band dazu, die Protagonisten ein stückweit auch „vorzubereiten“. Auf die Finale Auseinandersetzung in diesem Buch, aber auch auf (bestimmt) kommende Ereignisse in einer möglichen Fortsetzung. Wie in anderen „Heldenepen“ der Literatur oder des Films wollen die „besonderen Kräfte“, die in zumindest einigen der Personen vorhanden sind, entfaltet und von jenen auch beherrscht werden, um sie gegen drohende und große Gefahren einsetzten zu können. In einer zerfallenden Welt bietet Sanderson so eine (ein wenig unüberschaubar große) Gruppe von Persönlichkeiten auf, die um die Einheit der Welt ringen und sich gegen eine drohende Niederlage, gegen eine um sich greifende Gleichmut dem Krieg gegenüber und gegen einen Zerfallt ihrer Welt gegen teils übermächtig wirkende Gegner stemmen. Insgesamt ist der „rote Faden“ mitsamt dem Inhalt auch dieses Bandes kaum angemessen in einem Überblick darzustellen, da Sanderson sehr komplexe Ereignisse und Beziehungen unter den Personen entfaltet, die immer wieder neue Perspektiven, neue Handlungsstränge und neue Einsichten ergeben. Eine komplexe Welt, die bei der Lektüre zum „darin Versinken“ aber durchaus einlädt, befördert durch die sehr flüssige Erzählweise Sanderson, die emotionale Bindung an seine Protagonisten und die vielfachen Elemente, die erst im Gesamten gesehen das das ganze Bild erst stückweit deutlicher machen. Inklusive gut gesetzten überraschenden Wendungen, die für eine Aufrechthaltung des Interesses sorgen, ohne den inneren Zug der Geschichte auf ein (allerdings absehbares) Finale zu stören. Weiterhin eine spannende und empfehlenswerte Lektüre.

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