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Rezension zu
Die Kunst des achtsamen Putzens

Putzen als Übung für den Geist

Von: Virginie Storm
16.01.2020

Shoukei Matsumoto ist Priester eines Zen-Klosters in Tokyo. In kurzen Kapitel stellt er in seinem Buch typisch japanische Kleidungsstücke und Werkzeuge vor, beschreibt das Leben, den Tagesablauf und den Rhythmus der Jahreszeiten im Tempel. Es geht um die Reinigung des Hauses und des Gartens, des Körpers und des Geistes. Japan ist eine Kultur mit einer starken Tradition. Heutzutage werden im Kloster immer noch Arten von Kleidungsstücken getragen, die es bereits vor vielen Jahrhunderten gab. Werkzeuge und Gewänder werden gepflegt und repariert. “Statt immer Neuem hinterherzujagen, sollten wir lange mit den Dingen zusammenleben.” Nachhaltigkeit Das Thema der Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Der Autor nennt es nicht explizit Nachhaltigkeit. Er schreibt stattdessen davon, “Dingen gegenüber ein Gefühl der Dankbarkeit zu empfinden”. Ich erinnere mich an eine Szene aus Marie Kondos Buch “Magic Cleaning”, in der sie ein Paar Turnschuhe zur Mülltonne bringt und sich von ihnen verabschiedet. Für manche mag dies albern klingen. Aber wie oft kaufen wir unbewusst etwas ein, von dem wir schon 10 Exemplare irgendwo im Schrank rumfliegen haben? Und braucht man wirklich einen Staubsaugerroboter? Wieso wischt man nicht einfach selbst die Böden seiner Wohnung, statt ins Fitness-Studio zu gehen? Sehr gut hat mir gefallen, dass die Schülerinnen und Schüler in Japan sich an der Reinigung ihrer Schule beteiligen. Genauso wie alle Mitglieder einer Familie gemeinsam das Haus putzen. Der Rollentausch hilft dabei, jede Rolle kennen zu lernen. Damit steigt die Achtung und die Rücksichtnahme in der Gemeinschaft. Alle packen alle mit an. Jeder, der mitarbeitet, wird zukünftig sorgfältiger mit den Dingen umgehen. Wenn Menschen diese Geisteshaltung zuhause lernen - wie werden sie dann die Umwelt behandeln? Sicherlich pfleglicher. “Wer die Dinge nicht achtet, achtet auch nicht den Menschen.” Das Reinigen der Lampen wird mit dem Bild, das Licht des Geistes anzuzünden, assoziiert. Das Reinigen der Fenster mit dem “Rechten Sehen”. Machen mag das zu esoterisch erscheinen. Aber warum nicht bewusst darauf achten, was man tut? Man könnte das Reinigen der Lampen auch mit einer anderen, persönlicheren Metapher verbinden: Dankbarkeit dafür, dass man ein Dach über dem Kopf hat, vor Regen und Kälte geschützt ist. Warum sollte man dies tun? Was glaubst du, wie sich dein Gefühl verändert, wenn du deine Gedanken beim Putzen auf Dankbarkeit richtest, statt dich zu ärgern? Gerade in der heutigen Zeit, bei denen unser Geist oft von Informationen überschwemmt ist, kann eine ruhige, aufgeräumte Umgebung ein Gegengewicht bilden. Im Äußeren Ordnung zu schaffen, kann helfen, den Geist zu klären. Alle Dinge sollten einen festen Platz haben. Saubermachen gleich zu erledigen führt zu einem guten Gewissen und geistiger Ruhe. Das Büchlein enthält sehr einige sehr hilfreiche Gedanken, die einen dazu ermutigen das Putzen mit einem neuen Blick zu sehen und mit einer positiven Einstellung auszuüben.

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