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Rezension zu
Raus aus dem Beziehungs-Burnout

Als Einführung in die Themenkombination Beziehung und Burnout interessant

Von: onPoint
21.12.2019

Daniela Bernhardt als Beziehungscoach und Burnout-Therapeutin macht mit ihrem Titel „Raus aus dem Beziehungsburnout“ neugierig. Sofort stellten sich beim Lesen des Titels und Untertitels einige interessante Fragen ein: Kann eine Beziehung ein Burnout bekommen? Kann eine Beziehung ein Burnout verursachen? Kann die Heilung einer Beziehung, eines/einer Burnout-Patienten linear erfolgen? Daniela Bernhardt spricht über die Generation Burnout und charakterisiert sie als „overworked and underfucked“. Sie führt den Leser / die Leserin durch die Themen Verliebtsein, Liebe, Ende der Liebe und Burnout. Dabei bietet sie durch Reflexionsfragen, Übungen und Fragebögen zahlreiche Möglichkeiten, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und der Ursache des (Beziehungs-)Burnouts auf die Spur zu kommen. Themen wie Denken versus Fühlen, Bedürfnisse, Kommunikation, Stress, Werte u.v.m. fehlen dabei nicht und werden durch Gedanken und Konzepte aus den Bereichen Achtsamkeit und Positive Psychologie untermauert. Die ein oder andere Anekdote lässt den Leser / die Leserin bei all den schwierigen Themen auch einmal aufatmen und schmunzeln. Die Autorin verspricht schnelle und pragmatische Lösungen, dabei erscheint manches in meinen Augen leicht vereinfacht und kausal gedacht zu sein: tue dies und das und es erfolgt garantiert eine positive Veränderung. Daniela Bernhardts Konzept wird im Untertitel des Buches auf den Punkt gebracht: Erst ich, dann du, dann die Liebe. Dafür bietet sie am Ende des Buches ein Sieben-Wochen-Programm, bei dem die ersten vier Wochen für den/die Burnout-Betroffene(n) reserviert sind und die restlichen drei für den Partner/die Partnerin und die Liebe. Kritisch anmerken möchte ich, dass die Autorin Antidepressiva und den verschreibenden Ärzten deutlich negativ gegenübersteht und sehr pauschalisierend formuliert, dass Antidepressiva häufig für zusätzliche Probleme sorgen und abhängig machen. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass ein Burnout jeden Lebensbereich betrifft, natürlich die Paar-Beziehung, aber auch die Beziehung zu den Kindern, zur Familie und zu Freunden. Besonders für Perfektionisten, die für ein Burnout prädestiniert sind, halte ich es für potentiell belastend, den Heilungsprozess als „Projekt“ zu betrachten. Eine definierte Laufzeit und Deadline des Heilungsprozesses wird manchen Burnout-Betroffenen zusätzlich unter Druck setzen, wo eigentlich Raum für Erholung und Selbst-Wiederfindung im Vordergrund stehen sollte, und könnte sich deshalb sogar kontraproduktiv auswirken. Wer sich bereits ausführlich mit Beziehungsthemen und Burnout / Depression auseinandergesetzt hat, wird in diesem Buch wenig Neues finden. Als Einführung in die Themenkombination Beziehung und Burnout mag es besonders für die Lesenden nützlich sein, die sich von stringenten Programmen angezogen fühlen und Heilung wie ein Projekt angehen wollen. In sieben Wochen zum erfolgreichen Projektabschluss: der Heilung des Burnouts und der Beziehung.

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