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Rezension zu
Umweg nach Hause

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührend gut

Von: Buecher Loewe
20.04.2015

Selten hat mich ein Hörbuch derart angezogen und beeindruckt! Ich habe diesen Sprecher das erste mal gehört und muss sagen, dass er mir richtig gut gefallen hat. Es gelingt ihm den Hörer mitzunehmen. Auch wenn ich jetzt mit einigem Abstand diese Rezi verfasse, kommt mir wieder diese leichte Gänsehaut über den Körper gekrabbelt. Das Titelbild hätte mich jetzt auf den ersten Blick nicht wirklich hinter dem Ofen hervorgelockt, aber der Klappentext hat mich dann doch sehr neugierig gemacht. Seit 2012 habe ich eine Freundin die leider auch im Rollstuhl sitzt. Ich muss gestehen, dass ich mir vorher selten Gedanken darüber gemacht habe mit welchen täglichen Problemen sie und ihre Eltern umgehen müssen. Stück für Stück sensibilisierte mich unsere Freundschaft dafür und ich sehe vieles in öffentlichen Bereichen mit anderen Augen. Seien es Treppen in neu gebauten Fußgängerbereichen oder ähnliches … In diesem Roman geht es aber um viel mehr. Eine sanfte Geschichte die tragisch und doch so liebenswert daher kommt, wenn man sich auf sie einlässt. Wir haben auf der einen Seite Ben, er steht nicht auf der Sonnenseite des Lebens… nach einem schrecklichen Schicksalsschlag, den man als Hörer am Anfang nicht genauer einschätzen kann, hat Ben seinen Job verloren, nun hat er einen Chrashkurs in häuslicher Pflege belegt und stellt sich bei Trevor vor. Hier wird ein Betreuer gebraucht, der dem jungen Mann zur Hand geht. Trev leidet an Muskeldystrophie des Typs Duchenne. Er ist kein einfacher Patient und konnte seinen bisherigen Assistenzen nicht wirklich viel abgewinnen. Auch wenn Ben in seinem Kurs alle “technischen” Kniffe gelernt hat, so ist das Arbeitsleben mit Trevor oft so ganz anders. Ich finde die Geschichte wurde von Jonathan Evison so dicht gewebt und so eindringlich geschildert, das sie sich dem Leser doch ganz tief einbrennt. Die Personen, die hier eine tragende Rolle spielen sind überschaubar. Und doch gelingt es dem Autor die ganze Bandbreite menschlicher Schicksale zu bündeln. Dies wirkt aber zu keinem Zeitpunkt übertrieben oder zu viel, sondern es fliesst alles stimmig ineinander. Egal ob es die Bemühungen von Bob sind, der seinem Sohn doch Nahe kommen möchte, aber Mutter und Sohn haben ihm nie sein Weggehen verzeihen können oder Ben`s Erlebnis, welches sich erst Stück für Stück im Laufe des Buches erklärt… In diesem Hörbuch kann man versinken, ich habe die Reise mit Ben und Treff angetreten und mich ein Stück weit selbst gefunden. Wer jetzt denkt, bei so viel Schicksal und Tragik auf einem Haufen, muss die Taschentuch Box immer in der Nähe sein täuscht sich, klar gibt es sie, die traurigen Momente im Leben von Trevor und Ben, aber genau so oft wird gelacht. Vieles spielt sich auf einer anderen Ebene ab und ich denke dieses Buch will auch ein großes Stück unterhalten und das kann es. Im Nachhinein finde ich das Titelbild schon irgendwie stimmig :-)

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