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Rezension zu
Heimatland

Norwegisch? Norwegisch! Zwölf Autoren auf der Suche nach dem Norwegischen

Von: Stephan Kottkamp & Christian Funke
24.11.2019

Norwegen – das große kleine Land im Norden Europas ist nicht nur ein Sehnsuchtsort der Deutschen, sondern war in diesem Jahr auch Gastland der Frankfurter Buchmesse. Und pünktlich zum Treffen der Buchbranche erschien bei Luchterhand ein Sammelband unter dem Titel „Heimatland und andere Geschichten aus Norwegen“. Herausgeber sind Kronprinzessin Mette Marit und der Autor Geir Gulliksen. Die Herausgeber haben zwölf norwegische Literaten eingeladen, über das Norwegische zu schreiben und sich dabei der Frage zu nähern, was das Norwegische ausmacht. Bei der Auswahl wurde darauf Wert gelegt, Stimmen zu berücksichtigen, die den Herausgebern selber wichtig sind. Herausgekommen ist eine abwechslungs- und kontrastreiche Riege norwegischer Literatur. Unter den zwölf Autorinnen und Autoren befinden sich die auch in Deutschland bekannten Schreiber Siri Hustvedt, Tomas Espedal, Karl Ove Knausgard und Dag Solstad. Beim Stöbern in dem Sammelband trifft man aber auch auf bislang unbekannte Autorinnen und Autoren, wie z. B. Wencke Mühleisen, Demian Vitanza oder auch Maria Navarro Skaranger, deren Texte die Lust wecken, weitere Werke von ihnen zu lesen. In einem bemerkenswerten Gespräch zwischen Mette Marit und Geir Gulliksen, das der Textsammlung vorangestellt und viel mehr als ein Vorwort ist, beschäftigen sie sich mit der Mentalität, der Gesellschaft und natürlich mit der Literatur des Landes und dessen Einwohnern. Noch bevor man also die eigentlichen Texte liest, bekommt man schon reichlich Input, der das hier vorherrschende Bild von Norwegen mitunter verändert. Unterschiedliche Perspektiven auf Norwegen Die zwölf Schreiber nähern sich der Ausgangsfrage auf ganz unterschiedliche Art und Weise (u.a. historisch, sprachlich, literarisch, familiär) und liefern dem Leser somit ein Kaleidoskop menschlicher Gedankengänge und eröffnen interessante Perspektiven auf das skandinavische Land. Eines haben alle Texte gemeinsam: Sie haben etwas Wesentliches über Norwegen zu sagen. Dass das Wesentliche auch mal durch die in Minnesota lebende Großmutter transportiert wird, macht es umso spannender. Der Sammelband zeigt auf beeindruckende Art und Weise, dass Norwegen ein literarisch reiches Land ist. Texte von der aktuell extrem erfolgreichen Maja Lunde und des seit Jahrzehnten auch in Deutschland sehr populären Jostein Gaarder sucht der Leser vergeblich. Trotzdem taugt „Heimatland“ als Pageturner im besten Sinne und bietet ganz neue Erkenntnisse über das 4 Millionen Einwohner zählende Land. Mette Marit und Geir Gulliksen (Hrsg.): „Heimatland und andere Geschichten aus Norwegen“, erschienen im Verlag Luchterhand, 2019, 324 Seiten.

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