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Rezension zu
BANGKOK

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wie im Urlaub

Von: Turbohausfrau
20.11.2019

Leela Punyaratabandhu ist gebürtige Thailänderin, in Bangkok in der Küche ihrer Großeltern küchenmäßig sozialisiert worden, lebte danach in den USA und bemerkte dort, wie sehr ihr authentische Thai-Küche fehlt. Sie betreibt einen Blog, den ich wärmstens empfehlen kann. Das vorliegende Buch ist ihr zweites Thai-Kochbuch und wurde 2018 mit dem "Art of Eating Price" als bestes Kochbuch des Jahres 2018 ausgezeichnet. Mit jedem Recht! Die Fotos im Buch sind auch ein Traum. Sie stammen von David Loftus. Wer ihn nicht kennt, schaut einfach mal auf seine Website, wo man sieht, wer aller von ihm schon abgelichtet wurde: Da ist wirklich Who's-Who vertreten. Seine Spezialität ist Food-Fotografie. Ich habe ihn jetzt auf Instagram abonniert, um die tollen Fotos anschmachten zu können. Das Buch ist sehr persönlich und erzählt viele Geschichten aus Bangkok. Ich war sofort wieder ins Jahr 2018 versetzt, als ich dort war. Und daher weiß ich: Es stimmt einfach alles, was die Autorin schreibt. Zum Beispiel die Liebe von Thailändern zu diesen schrecklichen Fertignudeln oder die Verwendung von Kondensmilch. Das hatte mir übrigens schon der Felix gesagt. Und es ist richtig: Niemals schmeckt eine Tom Yam bei uns so wie in Thailand, denn bei uns nimmt man überall Kokosmilch zum Aufgießen. Und von solchen Geheimnissen finden sich eben total viele in dem Buch. Schön langsam erschließt sich mir das Wunder der Thai-Küche mit ihren unendlich vielen Bausteinen. Was mir als Chili-Liebhaberin sehr gefallen hat: Es werden viele verschiedene Sorten je nach gewünschtem Schärfegrad verwendet. Zum Glück steht dann bei den Rezepten mit den exotischen Zutaten dabei, wie man etwas ersetzen kann oder ob man es vielleicht weglassen kann oder wie man ein Fertigprodukt selber machen kann. Bestes Beispiel für ein wunderbares Fertigprodukt ist Nam Phrik Phao. Das habe ich erst in Thailand kennengelernt und kaufe es nun dauernd im Asia-Laden nach, denn zum Glück gibt es das wirklich in jedem Wiener Asia-Laden. Die Autorin zeigt aber gleich als eines der ersten Rezepte, wie man dieses milde Chili-Relish selber machen kann. Spannend fand ich, dass in etlichen Rezepten Grammeln und Schweineschmalz vorkommen. Auch dafür findet man ein Rezept in dem Buch, womit ich eigentlich nicht gerechnet hätte, denn das war für mich immer so ur-österreichisch. Etwas, das ich auch gelernt habe in Thailand: Es gibt Viecher! Jede Menge. Ganz wunderbare, aber auch wenig sympathische Insekten. Und die Autorin schreibt, wie man in Thailand tut, damit die Ameisen nicht alle Lebensmittel auffressen. Also wer Ameisen daheim hat und wissen will, wie das geht, schaut bitte ins Buch, denn ich verrate das hier nicht. Irgendwie muss ich euch ja zu dem Buch locken. 😁 Die Kapitel in dem Buch sind zweigeteilt: Einerseits gibt es eine Einführung in das Leben in Bangkok und die thailändische Küche, das sind die Kapitel "Mein Leben als Bangkokerin", "Das Essen in Bangkok", "Eine Bangkok-Küche in Chicago" und "Über dieses Buch", das sind die ersten 20 Seiten. Ab dann wird gekocht und zwar unterteilt in "Grundgerichte", "Herzhafte Bissen", "Beilagen zum Reis", "Menüs und Einzelgerichte", "Süßes" und "Basisrezepte". Ab Seite 345 gibt es dann Erklärungen zu den Zutaten, zur Umschrift, Register etc. Insgesamt findet man sich sehr gut im Buch zurecht. Was schon eine gewisse Challenge ist, sind die Zutaten. Es sind immer enorm viele und von wegen "schnell mal was in die Pfanne hauen" muss man sich großteils abschminken. Es geht nicht darum, möglichst schnell irgendwas, das asiatisch schmeckt, auf den Tisch zu bringen, sondern darum, das Beste zu erreichen. Und das gelingt mit diesem Buch ganz sicher. Es geht auch gar nicht darum, verschiedene Currypasten zwingend mit dem Mörser händisch zu zerstampfen, sondern die dürfen − pragmatisch wie Thailänder sind − gern auch in den Zerkleinerer geschupft werden. Daher sind die Rezepte sehr gut nachkochbar und durch die genauen Beschreibungen gelingsicher. Was es am Ende des Tages zu sagen gibt: Unbedingt kaufen, wenn man Interesse an authentischer Thai-Küche hat. Allein das Lesen in dem Buch ist schon eine Freude, weil es gelebtes Flair aus Thailand vermittelt. Schon die Zugangsweise, dass man ein Kapitel als "Beilage zu Reis" nennt, denn das zeigt die Wichtigkeit, die Reis in Thailand hat. Im Leben käme man hier nicht auf die Idee, Schweinsbraten als Beilage zum Semmelknödel zu bezeichnen, aber es ist eben eine ganz andere Herangehensweise. Man wird also auch gastro-philosophisch mit auf eine Reise nach Thailand genommen. Was es am Ende des Tages zu sagen gibt: Unbedingt kaufen, wenn man Interesse an authentischer Thai-Küche hat. Allein das Lesen in dem Buch ist schon eine Freude, weil es gelebtes Flair aus Thailand vermittelt. Schon die Zugangsweise, dass man ein Kapitel als "Beilage zu Reis" nennt, denn das zeigt die Wichtigkeit, die Reis in Thailand hat. Im Leben käme man hier nicht auf die Idee, Schweinsbraten als Beilage zum Semmelknödel zu bezeichnen, aber es ist eben eine ganz andere Herangehensweise. Man wird also auch gastro-philosophisch mit auf eine Reise nach Thailand genommen. Was es am Ende des Tages zu sagen gibt: Unbedingt kaufen, wenn man Interesse an authentischer Thai-Küche hat. Allein das Lesen in dem Buch ist schon eine Freude, weil es gelebtes Flair aus Thailand vermittelt. Schon die Zugangsweise, dass man ein Kapitel als "Beilage zu Reis" nennt, denn das zeigt die Wichtigkeit, die Reis in Thailand hat. Im Leben käme man hier nicht auf die Idee, Schweinsbraten als Beilage zum Semmelknödel zu bezeichnen, aber es ist eben eine ganz andere Herangehensweise. Man wird also auch gastro-philosophisch mit auf eine Reise nach Thailand genommen.

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