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Rezension zu
Das Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels

Von: Cornelia TiRo
19.04.2015

Es ist schon wieder passiert..., beim Umblättern der letzten Seite dieses Buches dachte ich: "Hammer!". Ich habe wieder einen kleinen Abstecher nach Ohio (USA) gemacht, unter anderem auch nach Knockemstiff. Der Ort und der Autor Donald Ray Pollock mit seinen Worten, die Umgebung und Menschen dort zu beschreiben, haben es mir einfach angetan. Wenn ich jetzt schreibe, dass es fast so wie "nach Hause kommen" war, dann ist das sicherlich in vielerlei Hinsicht übertrieben, aber auch dieser Roman konnte mich genauso begeistern wie damals "Knockemstiff". *Vorsicht: Spoiler-Beginn* Da ist Arvin, der mit seinen Eltern auf einem Hof mitten im Nirgendwo lebt. Als seine Mutter erkrankt, entwickelt der Vater einen religiösen Wahn. Zwischen Tierkadavern und Menschenblut, beim Gestank von Verwesung und Leid, muss Arvin beten, bis ihm die Stimme versagt. Seine Mutter stirbt, sein Vater wählt den Freitod und fortan verbringt Arvin sein Leben als Waise bei seinen Großeltern. Ebenso wie Lenora. Ihre Mutter wurde Opfer zweier religiöser Fanatiker. Einer davon war ihr Mann Roy. Der andere sein verkrüppelter Bruder Theodore im Rollstuhl. Sie zogen als Prediger durchs Land. Gehört wurden sie aufgrund ihrer "Showeinlagen", mit denen sie ihren Glauben für alle sichtbar untermauern wollten. Bis sie in ein Tief gerieten. Um sich wieder auf die Predigerbühnen zu bringen, entwickelt Roy den ultimativen Plan als Beweis für "seinen guten Draht nach Oben". Nach dem Mord an der Mutter, tauchen beide unter und Lenora bleibt bei Arvins Großeltern. Dann sind da noch Sandy und Carl. Sie sind ein Serienkillerpaar und reisen rund um Ohio durch die Gegend. Sie suchen sich "Models", welche sie für Carls kranke "Kunst" benötigen. Und last but not least gibt es noch den korrupten Sheriff Lee, der auf seine Weise für Recht und Ordnung sorgt. *Spoiler-Ende* Nun könnte man nach meinen Zeilen meinen, dieser Roman sei eine mit religiösem Wahn überfrachtete Killerstory. Darauf ein: Nein! Der Autor D. R. Pollock versteht sein Handwerk. Wie all diese Menschen in ein Buch passen, sich ihre Wege kreuzen oder gar zusammen gehören, zeigt Pollock mit seiner gekonnten Art zu schreiben und eine Storyline zu schaffen. Sein Ausdruck dabei ist hart, ungeschminkt. Er verschönt nichts, verzichtet auf Schnörkel. Aber gleichfalls bagatellisiert er auch nichts, vielmehr nimmt und beschreibt er es so, wie es kommt. Hinzu kommt, dass die Handlung Anfang der 60'er Jahre des letzten Jahrhunderts spielt und teilweise im Hinterland stattfindet. Das passt alles, bis zum letzten Punkt.

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