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Rezension zu
Ich

Klasse geschrieben, Respekt, Sir Elton John...

Von: Patricia Nossol
07.11.2019

Mit seiner Musik bin ich aufgewachsen und wann immer seine Songs im Radio laufen, drehe ich die Lautstärke auf. Ich sehe den exzentrischen, schrill gekleideten Sänger mit der runden Brille vor mir. Es ist der Sänger, der auf Prinzessin Dianas Trauerfeier „Candle in the Wind“ singt und mir damit eine Gänsehaut beschert. Die Rede ist von Elton John, dessen Autobiografie im Oktober 2019 beim Heyne Verlag erschienen ist. Bewundernswert ist die exquisite Aufmachung des Buches, das Cover - ein echter Hingucker - eine Zierde in jedem Buchregal. Eine Inspiration zum Lesen! „Elvis Presley lernte ich durch meine Mutter kennen. Jeden Freitag nach der Arbeit holte sie ihre Lohntüte ab, hielt auf dem Heimweg bei Siever‘s, einem Elektrogeschäft, das auch Schallplatten im Angebot hatte, und kaufte sich einen neue 78er Schellackplatte.“ (Auszug aus dem Buch S.17) So beginnt die Lebensgeschichte des 1947 als Reginald Dwight geborenen Ausnahmekünstlers in einem Londoner Vorort. Sein Verhältnis zu den getrennt lebenden Eltern ist schwierig. „Und dann gab es bei uns zu Hause noch das Klavier, das meiner Großmutter gehörte. Tante Win spielte immer darauf, und irgendwann auch ich. In meiner Familie wurde gern erzählt, ich sei am Klavier ein Wunderkind gewesen.“ (Auszug aus dem Buch S.24) Der Leser begleitet den schüchternen Jungen auf seinem Weg zum Popstar. Im Alter von 23 Jahren tritt Elton John erstmals in den USA auf und seither gehört er zu den Größten der Musikwelt. Mit über siebzig Jahren blickt er nun auf seine bewegtes Leben zurück, erzählt von Höhen und Tiefen, von übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum, von Selbstmordversuchen, vom Entzug und der langen Suche nach Liebe und dem passenden Partner an seiner Seite. Elton John berichtet von den 80er Jahren, in denen sich Aids zu einer weltweiten Epidemie entwickelt. Er gründet eine AIDS-Stiftung, nachdem er mit ansehen muss, wie viele seiner Bekannten (z.B. Ryan White und Freddy Mercury), dieser schlimmen Krankheit zum Opfer fallen. Elton John ist mit vielen Stars aus dem Showbusiness befreundet, obwohl er manchmal ein ziemlicher Hitzkopf ist und zu Wutausbrüchen neigt. Aber er hat ein großes Herz. Elton Johns dramatische Lebensgeschichte fasziniert mich. Überraschend ehrlich und freizügig offenbart er aller Welt private, bisweilen bizarre Details aus seinem Leben. Mit jeder gelesenen Seite wird er mir vertrauter. Ich finde es bemerkenswert, wie er seine Fehler und Eigenheiten erkennt und zu seinen Schwächen steht. Damit wird der große Weltstar für mich greifbar, als wäre es der Nachbar von nebenan. Ich freue mich für Elton John, als er in David endlich die große Liebe findet und der Wunsch in ihnen reift, Eltern zu werden. Dass sie diesen Wunsch in die Tat umsetzen, finde ich bewundernswert. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass die beiden in ihrer Rolle als Eltern aufgehen. Noch ganz vertieft in die Szenerie, bemerke ich plötzlich, dass ich die knapp 500 Seiten in Rekordzeit durchgelesen habe. Dieses Buch ist spannend, mitreißend und unterhaltsam wie ein Roman. Klasse geschrieben! Leseempfehlung! Respekt, Sir Elton John! Übrigens, im Buch befindet sich auch eine kleine Fotodokumentation. Beim Heyne Verlag ist kürzlich auch ein Bildband „Elton John - Das Porträt - Fotos auf 40 Jahren“ erschienen. Bestimmt eine interessante Ergänzung zur Autobiografie.

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