Rezension zu
Das Licht vergangener Tage
Anspruchsvoll: Das Licht vergangener Tage
Von: Erdhaftig schmökertEr lässt sich nicht einfach lesen, dieser Roman. Vorwiegend in den 1950-er Jahren spielend, ist die Erzählung weitgehend dramatisch und wird an mehreren Stellen sogar beklemmend. Historische Begebenheiten in den Anfängen des sozialistischen Ungarns wechseln sich gekonnt mit der fiktiven Liebesgeschichte ab. Es beginnt und endet harmlos im Jahr 2017, als eine Galeristin in Berlin das Bild eines ungarischen Malers erhält und erfährt, dass es mit ihrer eigenen Geschichte zu tun hat. Und dieses Wissen erhält sie von ihrer Mutter. Damit beginnt der eigentliche Roman, der so spannend, oft beklemmend und manchmal zu detailliert erzählt wird. Man erliest sich die Geschichte Ungarns zwischen 1949 und 1957 mit allem Drum und Dran: Kriegsende, Frieden, Beginn des Sozialismus, die Macht der Russen und die Aufstände des Volkes. Mittendrin die fiktive Geschichte eines Paares. Es hätte den Rahmen der Gegenwart nicht gebraucht. Er stört sogar beim Lesen, denn er reißt meist in interessanten Lesemomenten aus der Konzentration. Die Schreibe ist anspruchsvoll, gespickt mit Hinweisen auf berühmte Persönlichkeiten und Architektur Budapests. Das ist einerseits sehr anschaulich und interessant. Andererseits wirkt die Geschichte dadurch manchmal etwas überfrachtet. Nichts desto trotz: ein lesenswerter Roman.
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