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Rezension zu
Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre

Schöne Familiengeschichte

Von: raschke64
16.10.2019

Serafina kommt 1926 von Berlin nach Stuttgart, da ihr Vater verstorben ist und sie bis zur Volljährigkeit zu ihrem Halbbruder Victor und dessen Familie zieht. Victor hat in das Schokoladenimperium der Rothmanns eingeheiratet. Seine Frau hat die Fabrik geerbt, da sind noch ihre Zwillingsbrüder Anton und Karl und Serafinas Nichte Vicky. Serafina lebt sich schnell in die Familie und auch in Stuttgart ein. Doch ein dunkles Geheimnis von Berlin verfolgt sie. Das Buch ist der zweite Teil der Trilogie um die Schokoladenfabrik. Ich kannte den Vorgänger nicht, hatte aber überhaupt keine Probleme, den Inhalt des Buches zu verstehen. Der Autorin ist gelungen, sowohl eine schöne Familiengeschichte mit allerlei Verwicklungen zu erzählen, aber gleichzeitig auch ein Sittenbild der goldenen Zwanziger Jahre zu schaffen. Und während man das von Berlin in dieser Zeit kennt, ist das in Stuttgart eher unbekannt, aber ebenfalls sehr interessant. Während die Familie eher zu den Oberen und Reichen gehört, ist Anton mit seiner kleinen Klavierbaufirma eine Art Handwerker aus dem Mittelstand. Serafina hat über eine Freundin Zugang zum Theater und zu den Tänzerinnen dieser Zeit. Vicky wiederum hat mit Tilda eine Freundin aus der Arbeiterklasse, deren Vater Kommunist ist. So gelingt es, fast alle Bereiche des damaligen Lebens in das Buch einfließen zu lassen, ohne dass dies gestellt oder konstruiert wirkt. Der Stil ist geradlinig und gut lesbar, das Buch ist ein richtiger Schmöker. Gleichzeitig lernt man aber durch den Anhang vieles kennen und erweitert sein Wissen. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin reale im Buch vorkommen Personen aufgeführt und einen kurzen Abriss ihres Lebens gegeben hat, soweit es das Buch betraf. Ebenfalls ein beigefügtes Ortsregister erklärt noch einiges mehr. Das hebt das Buch aus der Masse ähnlicher Familiengeschichten hervor. Ebenfalls gut gefallen hat mir das im Einband abgedruckte Pralinenrezept zum Nachmachen. Einzig das mit viel Glitzer gestaltete Cover war mir ein wenig zu kitschig. Alles in allem würde ich unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

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