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Rezension zu
Dunkelgrün fast schwarz

Ein sehr intensiver Roman

Von: Fraukes Bücherwelt
06.10.2019

"Irgendwann wirst du erkennen, dass manche Menschen nur leuchten, indem sie andere ins Dunkle schubsen." Moritz und Raffael sind seit ihrem dritten Lebensjahr beste Freunde und ein unzertrennliches Duo. Eines Tages taucht eine neue Schülerin auf, Johanna, und aus dem Duo wird ein Trio. An der Zuneigung zu Johanna zerbricht die Freundschaft der beiden Jungen. Doch 16 Jahre später steht Raffael plötzlich vor Moritz Tür und mit ihm die Vergangenheit und sämtliche Erinnerungen an ihre Jugend, ihre Freundschaft und auch an Johanna. Mareike Fallwickl hat einen bemerkenswerten Schreibstil, der mich sofort eingenommen hat. Ihre Sprache zieht einen unglaublich in den Bann, ist schonungslos ehrlich, öffnet Abgründe und ist gleichzeitig unsagbar schön, sodass man manches Mal beim Lesen innehalten muss. Rein sprachlich hat mich das Buch voll und ganz überzeugt. Inhaltlich fehlte mir leider etwas. Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt, so ist das Kapitel immer mit dem Namen der Person gekennzeichnet. Außerdem finden in der Erzählung immer Rückblenden in die Vergangenheit statt, sodass nach und nach aufgedeckt wird, warum die Freundschaft von Moritz und Raffael zerbrochen ist und welche Rolle ihre Eltern und Johanna dabei gespielt haben. Zeitlich kann man den Ereignissen immer gut folgen, da die Abschnitte immer durch die Jahreszahl gekennzeichnet sind. Es geht vor allem um eine ungesunde Abhängigkeit in der Freundschaft von Moritz und Raffael. Man verfolgt, wie Moritz aber auch seine Mutter und Raffaels Mutter mit dieser Abhängigkeit umgehen. Das Verhalten aller Beteiligten hat mich größtenteils erschüttert und aufgeregt. An manchen Stellen hätte ich die Charaktere am liebsten geschüttelt oder angeschrien. Zum Ende war ich vor allem von Moritz leider nur noch genervt. Das Ende kam mir dann einfach zu abrupt, hier hätte ich mir mehr von dem Tiefgang gewünscht, der die ersten 400 Seiten vorhanden war. Aber insgesamt ist es ein besonderes Buch über ungesunde Abhängigkeit und die Abgründe sozialer Beziehungen, das vor allem durch die Sprache und die stilistischen Mittel (insbesondere die Bedeutung der Farben) überzeugt.

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