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Rezension zu
Totgesagt

Für Fans ein Muss

Von: Tintenhain
29.09.2019

Mit „Totgesagt“ erscheint in diesem Jahr eins der frühen Werke von Harlan Coben in deutscher Übersetzung. Wie schon in „Honeymoon“ entschuldigt er sich im Vorwort schon im Voraus augenzwinkernd, dass das Buch nicht so gut sein könnte, wie man es inzwischen von ihm gewohnt sei. Aber an dieser Stelle muss sich Harlan Coben eigentlich keine Gedanken machen. Auch dieser Thriller aus dem Jahr 1991 muss ich nicht verstecken und Cobens Handschrift ist deutlich zu erkennen. Es beginnt mit einem Arzt, der sichtlich gehetzt vor einem unbekannten Feind flieht und es dabei schnell noch schafft, einen dicken Umschlag in einen Briefkasten einzuwerfen. Kurz darauf ist der Arzt tot – ermordet. Nach außen hin sieht alles nach Selbstmord aus, doch es gibt Menschen, die daran zweifeln. Darunter die Journalsitin Sara, die ihren ersten TV-Auftritt hat und in einem Interview mit dem fanatischen Prediger Ernest Sanders aufpassen muss, nicht den Kürzeren zu ziehen. Gemeinsam mit dem Polizisten Max „Twich“ Bernstein entdeckt sie nicht nur einen Zusammenhang zu den Morden an homosexuellen HIV-Infizierten, auch führen alle Spuren zur Forschungsklinik von Harvey Riker. Bald schon ist Sara auch persönlich in den Fall verwickelt, denn ihr Ehemann, der erfolgreiche Basketballstar Michael Silverman wird selbst zum Patienten in der Klinik. „Totgesagt“ startet rasant und gerät dann erst zunächst einmal in ruhigere Fahrwasser, ohne dabei langweilig zu werden. Coben hantiert mit einer Menge von Figuren, die auf unverwechselbare Art und Weise beschrieben werden, so dass man immer den Überblick behält. Alles sind auf irgendeine Weise miteinander bekannt und doch verfolgt jeder seine eigenen Interessen. So fiel es mir dann auch schwer, einen Verdächtigen zu finden, der ein Interesse an den Morden und damit auch am Schaden des Renommees der Klinik haben könnte. Sobald man glaubt, auf der richtigen Spur zu sein, nimmt Coben sofort wieder den Wind aus den Segeln. In der Auflösung hat er sich meiner Meinung nach dann wiederholt, wodurch man das Ende hätte raffen können. So aber wurde der Fall noch einmal aus verschiedenen Sichten beleuchtet und auch zufriedenstellend und vollständig aufgelöst. Das Thema AIDS und HIV brennt in der Öffentlichkeit heute nicht mehr so wie vor 30 Jahren. Inzwischen gibt es auch tatsächlich wirksame Medikamente, mit denen sich HIV behandeln, wenn auch nicht heilen lässt. Coben fängt in seinem Thriller verschiedene Sichtweisen in der Bevölkerung zu AIDS und Homosexualität, aber auch den Konkurrenzkampf der Ärzte um Forschungsmittel ein. Mir hat „Totgesagt“ sehr gut gefallen, auch wenn man Coben wie in „Honeymoon“ immer noch nachsagen könnte, bei seinen Beschreibungen von Frauen hormongesteuert zu sein. Wieder sind es Schwestern, eine bildschön und elfenhaft, die andere heißblütig und sexy, aber immerhin wurde das Wort „Schönheit“ nicht wieder dermaßen überstrapaziert. Für Fans ist „Totgesagt“ auf jeden Fall ein Muss! © Tintenhain https://tintenhain.de/2019/09/28/harlan-coben-totgesagt-rezension/

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