Rezension zu
Über uns der Himmel

Patrick ist Kates große Liebe. Als er beim Anschlag auf die Twin Towers stirbt, bricht für Kate eine Welt zusammen. Nach vielen Jahren meint sie ihr Glück wiedergefunden zu haben. Sie arbeitet als Musiktherapeutin für Kinder und steht kurz vor der Hochzeit mit Dan. Doch dann hat sie sehr reelle Träume, in denen ihr Leben mit Patrick weitergeht wie es hätte sein können. Kate gerät ins Zweifeln und hinterfragt ihr Leben. Ist sie wirklich so glücklich mit Dan? Das Buch regt stark zum Nachdenken an und beinhaltet einige wirklich schöne Zitate, die die Handlung sinnvoll ergänzen. Dass Kate auch nach 13 Jahren nicht mit Patrick abschließen kann hat mich allerdings stellenweise etwas genervt. Sicher, die Liebe war sehr groß, aber der Schmerz lässt ja – theoretisch – mit der Zeit nach. Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen. Kates Zerrüttetheit kam sehr gut rüber und ich fand vor allem die Stellen, an denen sie mit den schwerhörigen Kindern arbeitet sehr gelungen und gut geschrieben. Hier wird einem Kate sehr sympathisch und auch Andrew. Zugegeben: die Handlung ist stark vorhersehbar und auch das Ende fand ich relativ weit hergeholt. Aber wir reden hier ja von einem Roman und nicht von einem Tatsachenbericht. Die Erzählung hinterfragt auch nicht, was da in den Realträumen geschieht, das lässt dem Leser Platz für eigene Spekulationen – und es ist ja auch so unwahrscheinlich und unglaublich, dass es Fiktion sein muss. Allerdings wünscht sich wohl jeder, der schon so einen Verlust erlitten hat, dasselbe wie Kate zu erleben. Bleibt dann die Frage: ist es Betrug am neuen Partner? Fazit: Schön zu lesendes Liebesabenteuer, das stellenweise doch sehr viel Tiefgang hat, an manchen Stellen aber auch etwas klischeehaft und vorhersehbar ist.