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Rezension zu
Mauerpost

Jugendroman mit Tiefgang: Wie die

Von: Nadine / Kitamaus & Schulflöhe
13.09.2019

Julia und Ines sind Brieffreundinnen. Die eine wohnt in Ostberlin, die andere in Westberlin. Zwischen ihnen die Mauer. Wir schreiben das Jahr 1988. Zwei Mädchen gefangen zwischen dem DDR-Regime und einem großen Geheimnis, das die beiden Autorinnen Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf ihren Lesern spannend näher bringen. Lesestoff, wie er Jugendliche begeistert. Und Lesestoff, der zugleich Erwachsene fesselt, die sich noch an die Zeit des Mauerfalls erinnern können und durch Julia und Ines noch einmal ganz nah herangebracht werden. Alles gespickt mit politischem Wissen, so dass die Mauerpost viel Diskussionspotential hat und sich hervorragend als Unterrichtslektüre für die Mittelstufe eignet. Besser als durch Julia und Ines werden die Jugendlichen wohl kaum in die späten 80er hineinversetzt werden können. Die Handlung der "Mauerpost" Wir schreiben das Jahr 1988. Der Handlungsort ist Berlin. Dort wohnen die fünfzehnjährige Julia und die dreizehnjährige Ines. Julia im Osten der Stadt, ganz in der Nähe der Mauer, und Ines in Westberlin. Gäbe es keine Mauer, könnten die Mädchen sich innerhalb weniger Minuten besuchen. So aber starten sie eine geheime Brieffreundschaft, die "Oma Ursel" vermittelt hat. "Oma Ursel" ist die Oma von Ines und wohnt im gleichen Haus wie Julia. Bis auf wenige Eingeweihte darf jedoch niemand von der Brieffreundschaft erfahren. Julias Vater ist gegen Westkontakte und Ines' Mutter, die zuvor in der DDR gewohnt hat, möchte mit der anderen Seite der Mauer nichts mehr zu tun haben. Die Mädchen tauschen sich über ihre Erfahrungen als Schülerinnen, über Jungs und ihre Familien aus. Sie vermitteln einander einen Eindruck davon, wie es ist, auf der jeweils anderen Seite der Mauer zu leben und kommen irgendwann gemeinsam einem großen Familiengeheimnis auf die Spur, das für beide ihr Leben drastisch verändern wird. Das alles in einer Zeit, in der der Mauerfall immer näher rückt... Deshalb spricht die "Mauerpost" auch Erwachsene an Aufgewachsen in Westdeutschland und zum Zeitpunkt des Mauerfalls noch ein Kind, ist die "Mauerpost" ein Buch, das auch vielen Erwachsenen wie mir eine Zeit näherbringt, die man aufgrund des damals noch jungen Alters nie so detailreich mitbekommen hat. Doch die beiden Autorinnen Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf schildern das damalige Berlin aus der Sicht zweier Jugendlicher so eindrucksvoll, dass man sich gleich in die damalige Zeit zurückversetzt fühlt. Ines und Julia sind zwar mit 13 und 15 Jahren noch sehr jung, bekommen aber beide die Auswirkungen des Eisernen Vorhangs hautnah zu spüren. Sie wissen, warum Westkontakte gefährlich sein dürfen, haben großen Respekt vor Mitarbeitern der Stasi und sind durch die Mauer und den Todesstreifen voneinander getrennt. Begrifflichkeiten, die für viele Jugendliche heute weniger bekannt sind, die durch die "Mauerpost" aber nicht nur gut erklärt werden, sondern auch im Kontext der Romanhandlung wieder an Bedeutung gewinnen. Das alles ergänzt durch eine Chronik der Ereignisse, die mit Ende des 2. Weltkrieges beginnt und geschichtliches Wissen so vertieft. Der Briefaustausch der beiden Teenager beginnt im Februar 1988 und zieht die Leser in eine ganz besondere Zeit des politischen Umbruchs. Gerade das macht die "Mauerpost" auch als Unterrichtslektüre so interessant. Denn durch die Einbettung ins Geschehen des Romans werden die politischen Änderungen greifbar. Warum also sollte man auf stumpfes Referieren und Auswendiglernen geschichtlicher Daten setzen, wenn es doch eine Möglichkeit gibt, die damaligen Ereignisse durch die "Mauerpost" für Jugendliche erlebbar zu machen? Schullektüre für die Mittelstufe  Jugendliche zu fesseln, ist in der Mittelstufe oft sehr schwierig. Anders wird das mit der "Mauerpost". Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: - Berichtet wird aus der Erfahrungswelt zweier Mädchen, die zu Beginn ihrer Brieffreundschaft 13 und 15 Jahre alt sind. - Begriffe, Personen und Orte, die in der DDR relevant waren, sind in Fettschrift gedruckt und können im Glossar nachgeschlagen werden. - In der "Mauerpost" findet sich eine komplette Chronik des Mauerfalls. Auch eine Berlin-Karte ist mit abgebildet. - Das Buch bietet viel Diskussionspotential. - Jugendliche fiebern mit den Mädchen mit. Deren Schicksal wird stark durch die politischen Geschehnisse beeinflusst und somit authentischer. Kitamaus-Einschätzung Bei der von Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf geschriebenen "Mauerpost" handelt es sich um einen Jugendroman mit Tiefgang, der sich hervorragend für die Besprechung im Schulunterricht eignet.

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